Die Promi-Geburtstage vom 26. Dezember 2011: Jörg Schüttauf

Berlin (dpa) - Der Grimme-Preisträger Jörg Schüttauf ist gut im Geschäft: Gerade hat der Schauspieler mit Dominic Boeer acht Folgen der neuen Action-Comedy-Serie „Die Draufgänger“ abgedreht, die im nächsten Jahr bei RTL ausgestrahlt werden soll.

Boeer spielt Carl Berger, einen Polizisten vom Landeskriminalamt, Schüttauf ist sein Kollege Markus Maiwald. Sie sind beide dicke Freunde, aber grundverschieden. Während Carl ein Einzelgänger und als Haudrauf bekannt ist, bevorzugt Markus das Familienleben und geht beruflich lieber auf Nummer sicher. Der Pilotfilm zur Serie lief vor einem Jahr und erreichte 4,84 Millionen Zuschauer.

Ein gutes Team bildete der grundsympathische Jörg Schüttauf auch mit Andrea Sawatzki. Die beiden ermittelten seit 2002 für den „Tatort“ in Frankfurt. Nach 18 Folgen hatten die beiden schließlich keine Lust mehr und wurden durch Joachim Król und Nina Kunzendorf ersetzt.

Als Kommissar habe er es vermisst, seine Fähigkeiten als Charakterdarsteller unter Beweis stellen zu können: „Ich bin überfordert von einer chronischen Unterforderung“, sagte Schüttauf, der heute seinen 50. Geburtstag feiert.

Sie waren ein ungewöhnliches Ermittlerteam, diese kühle Kommissarin Charlotte Sänger, die häufig in anderen Sphären zu schweben schien, und ihr zupackender Partner Fritz Dellwo, der als gerechter Kämpfer für die gute Sache stritt.

Schüttauf kennt sich aus in dem Milieu, von 1994 bis 1997 war er bereits der „Fahnder“. Dabei sind Ermittler-Rollen gar nicht so einfach: „Spielen Sie mal einen ganz normalen Bullen. Um Gottes Willen, da fällt einem erst mal nicht viel zu ein“, sagte er mal der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Mit spektakulären Rollen sei es dagegen leicht, die Leute zu beeindrucken. „Die Oscars kriegen doch immer die Psychopathen und die Durchgeknallten. Bei einem Typen, der rumkokst, auf die Tische springt und seine Frau verdrischt, kann man als Schauspieler natürlich richtig schön rumsauen“, meinte Schüttauf. „Was macht dagegen so ein Polizist? Der kommt ins Büro und fragt, ob der Kaffee fertig ist.“

Schüttauf ist bei vielen Sendern ein gern gesehener Gast: Für das ZDF war er im „Kongo“, als Hofnarr suchte er für die ARD nach „Schneewitchen“, für ProSieben war er in dem Action-Thriller „Operation Noah“ zu sehen, für SAT.1 unternahm er einen „Summer Trip“ und schrieb einen „Brief an Bill Gates“. Seine Fernseharbeit unterbricht der Schauspieler aber immer wieder durch Abstecher ins Kino.

Jörg Schüttauf wurde am 26. Dezember 1961 in Karl-Marx-Stadt geboren, auf der Bühne stand er bereits im zarten Alter von sechs Jahren. „Der Osten gehört zu meiner Biografie“, meint Schüttauf, der sich in seinen Filmen immer mal wieder mit dieser Biographie auseinandersetzt.

In „Berlin is in Germany“ (2001) spielte er einen ostdeutschen Häftling, der elf Jahre nach der Maueröffnung in das wiedervereinigte Deutschland entlassen wird und sich erst einmal in dieser neuen Wirklichkeit zurechtfinden muss. „Liebesau“ war schließlich eine Heimatgeschichte über 40 Jahre DDR mit zahlreichen Ost-Stars - darunter auch Jörg Schüttauf.

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