Der Mode-Mogul von der Kö

Albert Eickhoff feiert das 50-jährige Jubiläum von Geschäft und Ehe. Viele Kundinnen sind Stars.

Düsseldorf. Man könnte es für ein Foto einer TV-Bankiersfamilie halten, aber es sind die Eickhoffs, die erfolgreichen Modehändler von der Düsseldorfer Königsallee.

Zum Jubiläum inszenieren sie sich willensstark und erhaben vor der Kamera von Starfotograf Jim Rakete — und sind dabei so fein gewandet, dass man annimmt, sie schreiten vielleicht gar in Smoking und Abendkleid zu Bett. Die Familie geht in diesem Image auf.

Dahinter steckt harte Arbeit und viel weniger Glamour, als die meisten annehmen. Die Familie jettet turnusmäßig zu den Modezentralen in Paris, Florenz und Mailand, besucht Vorführungen bei sämtlichen Top-Labels.

Mehr als 120 Kollektionen werden an der Kö angeboten, 75 Mitarbeiter erwirtschaften rund 25 Millionen Euro Umsatz. Die Eickhoffs sind ein mittelständischer Top-Seller.

Angefangen hat die Geschichte vor 50 Jahren. Da eröffneten Brigitte und Albert Eickhoff ihren ersten Modesalon in Lippstadt, seit 30 Jahren sind sie in Düsseldorf präsent. Eickhoffs Vater, ein Gemischtwarenhändler mit Drogerie und Textilien, passt die Berufswahl des Sohnes zunächst gar nicht.

„Das war ein Desaster“, erinnert sich Eickhoff. In der Familie mit Chefarzt, Studien- und Baudirektor sollte etwas Seriöses her. Uhrmacher sollte Albert werden, „aber den Beruf habe ich gar nicht erst angetreten“.

Am Samstag werden Karriere und Goldene Hochzeit groß gefeiert: In die Langen-Foundation der Künstlerinsel Hombroich sind 300 Gäste eingeladen. Schirmherrin ist Schauspielerin Maria Furtwängler, für Unterhaltung sorgen die engen Freunde Iris Berben, Sebastian Koch und Max Raabe. Düsseldorfs Ballettchef Martin Schläpfer steuert eine Choreographie des Kaiserwalzers bei.

Dass man in der Modebranche Albert Eickhoff zu den weltweit wichtigsten Namen zählt, hat mit dessen Spürsinn zu tun. Er entdeckte Gianni Versace und richtete ihm 1978 die erste große Modenschau aus. Auch holte er Cavalli und Krizia als Erster nach Deutschland.

Hinzu kommt Eickhoffs Ruf als sympathischer Menschenfänger und generöser Maitre de Plaisir der feinen Gesellschaft, der sich auch mal lachend als Pate von der Kö vermarktet.

An ihm hängt zumindest nach außen noch immer alles, auch wenn sich die Eickhoffs nun als Dynastie darstellen und die zweite Generation mit Tochter Susanne und Schwiegersohn Stefan offiziell die Nachfolge angetreten hat.

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