Boris Becker entdeckt die Familie

Tennis: Der Ex-Sportler präsentiert sich als Superpapi seiner drei Kinder und greift in Düsseldorf wieder zum Schläger.

Düsseldorf. Boris Becker ist immer auf Achse. Als Unternehmer (Autohäuser, Mitgesellschafter eines Sportartikelherstellers, Sportmarketing-Agentur), wie sich der 39-Jährige selbst bezeichnet, jettet er rund um die Welt. Doch immer wieder wird der frühere Superstar des Tenniszirkus von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt. Egal, ob sportlich, familiär oder beruflich. So richtig lassen sich die Tätigkeitsfelder des gebürtigen Leimeners auch nicht voneinander trennen. Seit seinem ersten Wimbledonsieg 1985 wird Becker auf Schritt und Tritt verfolgt. Kein Ballwechsel, keine Freundin, kein Kind, keine Frisur blieben unbemerkt.

Im Gegenteil: Boris Becker war Kult - und will es auch acht Jahre nach seinem Rücktritt vom Profisport sein. Deshalb greift er wieder zum Schläger. Auf der sogenannten "Senior Tour" trifft er auf ehemalige Widersacher wie Michael Stich und John McEnroe (siehe Kasten).

Doch kurz vor seinem 40.Geburtstag am 22. November sucht der Multimillionär auch auf anderen Feldern nach Aufmerksamkeit: Er präsentiert sich als Superpapi, der aus seinen Kindern "eine ungeheure Kraft" schöpfe. Mit solchen Äußerungen schmiert er die Marketing-Kampagne für sein in Kürze erscheinendes Buch "Was Kinder stark macht", flankiert von seitenlangen Ergüssen in "Bild" und einem Auftritt bei Thomas Gottschalk heute.

Mit seiner Ex-Frau Barbara hat Becker die Söhne Noah (13) und Elias (8). Tochter Anna (7) entstammt der Besenkammer-Affäre mit dem russischen Model Angela Ermakowa (39). Auf Anna, die ihm schon als Säugling bis aufs Haar glich, die er aber erst nach einem Gentest anerkannte, richtet er gerade sein besonderes Augenmerk.

Er sei in Sorge: "Mir tut es in der Seele weh, wenn Anna auftreten muss wie eine Aufziehpuppe", sagt er dem "Stern". Die Vorführung von Kindernagellack in Düsseldorf, auf die Becker anspielt, war im März. Doch erst jetzt merkt er, dass Ermakowa "andere Vorstellungen hat als ich, wie man ein Kind erzieht" und will vor Gericht ein gemeinsames Sorgerecht für Anna durchsetzen.

Man würde ihm den herzensguten Familienvater ja gern abnehmen, wäre da nicht diese Scheinheiligkeit. Während er Ermakowa die Vermarktung der Tochter vorwirft, lässt der Teilzeitpapa seine drei Kinder für die Buchreklame zum Kuscheln antanzen.

Senioren-Spass-Turnier In dem viertägigen Turnier "Masters of Legends" in der Düsseldorfer Mehrzweckhalle Reisholz spielen vom 19. bis 22.Dezember Tennislegenden der 80er und 90er Jahre. In Gruppe1 treffen Boris Becker, Eric Jelen und Carl-Uwe Steeb (Deutschland 1) auf John McEnroe und seinen Bruder Patrick (Team USA) sowie auf Björn Borg und Anders Jarryd (Schweden). In Gruppe 2 stehen sich Henri Leconte und Cédric Pioline (Frankreich), Goran Ivanisevic und Goran Prpic (Kroatien) sowie Michael Stich und Patrik Kühnen (Deutschland 2) gegenüber.

Modus Innerhalb der Gruppen spielt jeder gegen jeden. Die Gruppensieger erreichen das Finale. Das Siegerteam bekommt ein Preisgeld von 120000 Euro. Spielbeginn ist Mittwoch bis Freitag um 19Uhr, am Finaltag geht’s um 14 Uhr los.

TV-Übertragung ProSieben überträgt täglich ab 22.15Uhr.

Tickets Karten ab 25 Euro gibt es unter 01803/303330.

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