Diakonie Diakonie will mit der Fusion ihr politisches Gewicht verstärken

Nach dem Zusammenschluss der Landesverbände von Rheinland und Westfalen-Lippe wird Düsseldorf ab 2019 alleiniger Standort sein.

Diakonie: Diakonie will mit der Fusion ihr politisches Gewicht verstärken
Foto: Diakonie

Düsseldorf. Mit der Fusion der Diakonie-Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe ist im vergangenen Sommer ein fast zehnjähriger Prozess des Zusammenwachsens abgeschlossen worden. Ab 2019 werde Düsseldorf der einzige Standort der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) sein, kündigte Vorstand Thomas Oelkers beim gestrigen Frühlingsempfang in der Rheinterrasse Düsseldorf an.

Anfang 2018 soll zunächst der Standort Köln mit 30 Mitarbeitern aufgegeben werden, ein Jahr später dann Münster (100 Mitarbeiter). Den Mitarbeitern würden identische Arbeitsplatzangebote in Düsseldorf gemacht.

Das neue Diakonische Werk umfasst knapp 5000 Sozialeinrichtungen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland und bietet 135 000 Mitarbeitern Arbeit. Es zählt damit zu den größten Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Mit der Fusion wolle man in den drei Bundesländern eine stärkere politische Vertretung schaffen, kündigte Oelkers an. Außerdem seien die Anforderungen an die rechtliche, wirtschaftliche und fachliche Beratung der Mitglieder gewachsen. Insbesondere bei den Krankenhäusern und der Altenhilfe sei der Wettbewerb intensiver geworden. „Die Zeit der Schutzgebiete ist vorbei.“

Diakonie werde in der politischen Diskussion verstärkt als Lobbyist für Unternehmungen wahrgenommen, beklagte der theologische Vorstand Christian Heine-Göttelmann. Damit rücke das christliche Selbstverständnis als Anwalt der ausgegrenzten Menschen in den Hintergrund.

Mit Blick auf die Wahlen forderte er eine deutliche Verbesserung der Refinanzierung von Investitionskosten an den Krankenhäusern. Die jährlich 500 Millionen Euro reichten bei Weitem nicht aus. „Die Krankenhäuser sind gezwungen, Investitionen aus den Pflegesätzen zu tätigen.“ Im Inklusionsbereich sprach er sich für den Fortbestand individueller Hilfepläne aus.

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