David Pfeffer: „Erfolg ist Definitionssache“

Köln (dpa) - David Pfeffer hat am Dienstagabend die Vox-Castingshow „X Factor“ gewonnen. Im dpa-Interview erklärte der 29-Jährige keine 24 Stunden später, wie er seine neue Bekanntheit einordnet und wie authentisch der „Pfeffer-Style“ ist.

Sie haben nicht nur die zweite Staffel von „X Factor“ gewonnen, sondern auch, wie heute bekanntwurde, fast durchgängig die Telefonvotings der Liveshows dominiert. Hat Sie das überrascht?

Pfeffer: „Keine Ahnung, also ganz ehrlich: Bei mir kommt es auch nicht an, dass ich gewonnen habe, ich habe da keine Empfindung zu. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Wie gesagt, ich habe nicht geschlafen und ich bin immer noch nicht da angekommen, wo ich mal hin müsste langsam. Bei mir dauern solche Dinge immer lange. Das war auf jeden Fall so eine Grenzerfahrung, "X Factor", ich werd es mein Leben lang nicht vergessen, das gemacht zu haben.“

Wie sieht ihre nähere Zukunft aus? Wann kommt das Album?

Pfeffer: „Das Album kommt am Freitag, das mag jetzt wieder so klingen wie "da kommt wieder der Schnellschuss - die Casting-Deppen haben schon wieder einen Schnellschuss fabriziert". Nee, aber es ist tatsächlich so, dass Christian Neander, der Gitarrist von Selig, und David Jürgens die beiden Produzenten des Albums sind. Wir haben uns Anfang Oktober getroffen und uns überlegt: Wie können wir das realisieren, wie können wir das machen. Ich habe ein paar eigene Songs gehabt, die ich noch nicht mit meiner Band aufgenommen hatte, die haben wir dann aufgenommen.“

Versucht man ein Image wie den „Pfeffer-Style“ zu kreieren, um sich von der Konkurrenz abzusetzen?

Pfeffer: „Nee, gar nicht. Ich glaube einfach, dass Wichtigste ist, dass man bei sich selbst bleibt und eben das sagt und das macht, was man machen möchte. Es bringt mir nichts, mich zu verstellen und nachher dazustehen mit einer Fassade, die bröckelt. Und welche Begriffe irgendwer dafür dann findet, wie er dich dann charakterlich beschreibt, das bleibt eben jedem selbst überlassen.“

Was ist bei „X Factor“ anders als bei anderen Castingshows?

Pfeffer: „Spätestens ab dem Bootcamp, wo wirklich 160 Leute waren, die irgendwie alle gut waren und ich so unfassbar geflasht war, wie viel Talent da rumgelaufen ist, war mir wirklich klar, dass es da tatsächlich um Musik geht. Das hat mich dann auf jeden Fall in meinem Tun bestärkt.“

Viele Castingshow-Gewinner machen keine große Karriere und verschwinden schnell wieder in der Versenkung. Wie schätzen Sie ihre Chancen ein?

Pfeffer: „Erfolg ist Definitionssache - mein Lieblingssatz heute. Aber ein sehr wahrer und treffender.(...) Das was jetzt gerade passiert, das passiert, weil es eine Castingshow ist. Hier geht es gerade noch ein Stück weit um "X Factor" und das ist mir sehr wohl bewusst, dass es hier nicht um meine Person geht, sondern auch um ein TV-Format. Ich glaube einfach, dass es wichtig ist, sich künstlerisch zu beweisen. (...) Im Prinzip stehe ich gerade bei Null.“

Interview: Benno Schwinghammer, dpa

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