Prinz Harry erntet Kritik nach Rückkehr aus Afghanistan

London (dpa) - Prinz Harry (28) ist nach knapp fünf Monaten Einsatz in Afghanistan wieder zurück in der Heimat - und stößt dort auf stürmische Kritik an seiner Rambo-Rhetorik.

Der Enkel von Queen Elizabeth II. landete am Mittwoch auf einem Luftwaffenstützpunkt in England, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in London. Zuvor hatte er noch einen Zwischenstopp auf einem britischen Stützpunkt in Zypern eingelegt.

Der kleine Bruder von Prinz William und Sohn von Thronfolger Charles hatte sich in Interviews mit britischen Medien zuvor flapsig über seine teils tödlichen Einsätze am Hindukusch geäußert. Harry hat dort als Schütze in einem Kampfhubschrauber des Typs Apache Dienst getan und zugeben, auch tödliche Schüsse abgegeben zu haben.

Er sei ein guter Schütze, weil er gerne Computerspiele spiele. „Ich glaube, meine Daumen können ganz nützlich sein“, sagte er in einem Interview des Senders BBC, das in Afghanistan aufgezeichnet wurde. Die britische Friedensorganisation Stop-the-War-Coalition nannte die Kommentare des Prinzen „krass“. Er könne überhaupt nicht wissen, ob er nicht auch unschuldige Zivilisten getötet hat. Harry selbst hatte gesagt: „Wenn da Leute sind, die unseren Jungs etwas Böses wollen, dann ziehen wir sie aus dem Verkehr.“

Nach der Rückkehr bezeichnete Harry seinen Dienst in Afghanistan als „Job“. Die Erfolge der Alliierten am Hindukusch nannte Harry, der bereits bis Anfang März 2008 für zehn Wochen dort im Einsatz war, „fantastisch“. Die Situation habe sich stark verbessert. „Das klingt jetzt wie ein typisches Interview des Verteidigungsministeriums oder der Armee, aber es stimmt“, sagte der Prinz.

Die nächsten rund vier Wochen hat er Urlaub. Was danach kommt, weiß er noch nicht, wie er nach seiner Rückkehr berichtete. „Ich nehme an, die Armee weiß es“, sagte er. Wenn Zeit ist, würde er sich gerne wieder mehr königlichen Verpflichtungen widmen. „Wohltätigkeitsorganisationen und solche Sachen“, sagte Harry.

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