Led Zeppelin planen keine Wiedervereinigung

Berlin (dpa) - Led Zeppelin war in den 70er Jahren eine der bedeutendsten Rockgruppen der Welt. 1980 trennten sich die Bandmitglieder, vor fünf Jahren kamen sie noch einmal zu einem einzigartigen Konzert zusammen.

„Es war, als wären wir nie weg gewesen“, sagt John Paul Jones, Bassist und Gründungsmitglied der Band, im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Der Konzertfilm „Celebration Day“ zeigt, wie die vier Musiker in der Londoner O2 Arena ihre Instrumente bearbeiten, miteinander kommunizieren und so eine musikalische Einheit schaffen. Die dazugehörige DVD steht jetzt in den Läden.

Die Band gab das rund zweistündige Konzerts am 10. Dezember 2007 zu Ehren von Ahmet Ertegün. Der 2006 verstorbene Gründer der Plattenfirma Atlantic Records hatte Led Zeppelin in den 60er Jahren entdeckt und unter Vertrag genommen. Die Band spielte auf dem Konzert 16 Songs aus ihrem Repertoire, darunter Hits wie „Stairway to Heaven“ und „Whole Lotta Love“.

Mit dem Einsatz mehrerer Kameras versuchte Regisseur Dick Carruthers, den Zuschauer ganz nah an die Musiker heranzubringen. Die Aufnahmen bieten Einblicke in ihre Spieltechniken und nonverbale Kommunikation untereinander. Man sieht das bestätigende Lächeln und Zunicken in den Momenten, in denen die Musiker feststellen, dass es gerade genau so klingt, wie es klingen sollte. Es geht nur um die Musik: Der Film verzichtet auf zusätzliches Material wie Interviews, Hintergrundgeschichten und Archivmaterial. Aufnahmen vom Publikum gibt es nur vereinzelt.

Nach über 25 Jahren war es mit dem Konzert das erste Mal, dass Gitarrist Jimmy Page, Bassist John Paul Jones und Sänger Robert Plant zusammen auf der Bühne standen. Am Schlagzeug saß Jason Bonham, Sohn des verstorbenen Schlagzeugers John Bonham. Nach dessen tödlichem Alkoholexzess 1980 hatte sich die Band aufgelöst.

Ein Mann, der einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg von Led Zeppelin beigetragen hat, ist nach Jones auch ihr damaliger Manager Peter Grant gewesen. „Er hat so ziemlich jeden von uns ferngehalten und uns so die Möglichkeit gegeben, die Musik zu machen, die wir machen wollten“, sagte Jones. Grant war bekannt dafür, sich für die Interessen seiner Künstler einzusetzen, und Jones weiß das auch heute noch zu schätzen. „Die Künstler bekommen heute nicht mehr die Zeit sich zu entwickeln, wie wir damals.“

Am 12. Januar 1995 wurde Led Zeppelin in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. Bis heute verkauften sie über 300 Millionen Alben. Für das Konzert 2007 hätten die Grammy-Preisträger angeblich 20 Millionen Tickets verkaufen können. Die meisten Fans mussten aber draußenbleiben und haben jetzt die Möglichkeit, das Konzert doch noch zu sehen. Und wenn es nach Jones geht, war es das letzte Konzert, das sie gespielt haben. „Letztes Mal habe ich das aber auch schon gesagt, und ich lag falsch. Wir haben das Konzert gespielt“, sagt Jones. Er glaube aber, dass eine Wiedervereinigung wirklich unwahrscheinlich sei.

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