Ein Abend zum Träumen - James Morrison auf Tour

Hamburg (dpa) - Das kennen Musikfans eigentlich nur von harten Rockern, aber auch Schmusesong-Schreiber James Morrison hat Alkoholeskapaden zu berichten.

„I drank too much“, erzählt er von einem Partyabend bei einem Besuch in Los Angeles. Da sei ihm plötzlich Michael Jackson begegnet, erklärt er scherzhaft. Die musikalische Weisheit, die der tote Popkönig ihm mit auf dem Weg gab: Die Leute wollen tanzen. Und das hat sich James Morrison zu Herzen genommen. Der Tourauftakt zu seinem aktuellen Album „The Awakening“ zeigt, der Singer-Songwriter ist etwas rockiger geworden.

Mit einem Mix aus bekannten Chartstürmern und neuen Pop-Songs hat James Morrison am Mittwochabend sein Publikum in Hamburg begeistert. Rund 4000 Besucher sind in die Hansestadt gekommen, um den 27-jährigen Briten in der nicht ausverkauften Sporthalle Hamburg zu hören.

Die Songs wie „Slave To The Music“ oder „Beautiful Life“ klingen kraftvoller und rhythmischer als die Lieder seiner ersten beiden Alben. In der Alsterdorfer Sporthalle bewegen sich die Hüften, wenn James Morrison versucht, seine ganze Energie, die er in die Songs legt, auf das Publikum zu übertragen. Dennoch: Am meisten gelingt das bei seinen gefühlvollen Pop-Hits und Balladen. „I Won't Let You Go“ und „Up“ sind die Favoriten des Publikums. Und nicht nur die weiblichen Fans fangen an zu träumen, wenn James Morrison mit seiner rauchigen Stimme „Right By Your Side“ und „Broken Strings“ ins Mikrofon haucht, nur begleitet von seinem Gitarristen oder seiner eigenen Akustikgitarre. Schon wenn die ersten Töne erklingen, brandet Applaus auf.

Dennoch sind es meist die Frauen, die nicht genug bekommen können von James Morrison, der bei der schlicht gehaltenen Show - wenige Lichtkugeln hängen über der Bühne, im Hintergrund ein heller Vorhang - an diesem Abend etwas von seinem Namensvetter James Dean hat. Eine schwarze Jeans, ein weißes Shirt und eine dunkle Lederjacke - auch sein Äußeres mögen die Fans. Vor allem aber freuen sie sich über die angenehm hörbaren Lieder des 27-jährigen Künstlers, der großen Spaß an seiner eigenen Show zusammen mit der siebenköpfigen Band hat.

Am Ende steht ein gelungener Auftritt ohne viel Spektakel, aber mit viel Mitsing- und Mittanz-Potenzial. Nach dem knapp zweistündigen Konzert machen sich viele Zuschauer mit einem Ohrwurm auf den Heimweg.

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