Doppelsieg für Lena und Fettes Brot bei 1Live Krone

Bochum (dpa) - Deutschlands Königin des Pop 2010 ist Lena Meyer-Landrut: Zwei Kronen des Radiosenders 1Live gingen am Donnerstagabend an die Gewinnerin des Eurovision Song Contests.

Sie setzte sich in den Kategorien „Bester Künstler“ und „Beste Single“ gegen die rein männliche Konkurrenz durch. „Ist das krass“, jubelte Lena und reckte die transparente Kugel mit der eingelassenen Krone bei der Verleihung in Bochum in die Luft. Die „Satellite“-Sängerin hatte unter anderem Die Fantastischen Vier, Unheilig und Culcha Candela hinter sich gelassen. Als sie zum zweiten Mal auf der Bühne der Bochumer Jahrhunderthalle stand, stammelte sie: „Ich bin nur noch geschockt.“

Viel gelassener nahmen die Rapper von Fettes Brot ihren Doppelsieg als beste Band und bester Liveact hin. „Ein ganz guter Abend“, fanden die Hamburger, die echte Veteranen bei der 1Live Krone sind. Vor zehn Jahren holten sie den Preis für das beste Album und räumten schon zweimal bei der besten Single ab. Eine der neuen Kronen erklärten Fettes Brot zum Wanderpokal für die Mitglieder ihrer elfköpfigen Band. Mit einem Medley der Hits „Jein 2010“ und „Amsterdam“ hatte die Band die Preisverleihung eröffnet.

Die Gewinner der 1Live Krone wurden von etwa 800 000 Musikfans im Internet gewählt, unter den Fans wurden auch die 1500 Karten für die Show verlost. Nach der Auszeichnung für ihr Lebenswerk im vergangenen Jahr sind Die Fantastischen Vier kein bisschen müder geworden, denn mit „Für dich immer noch Fanta Sie“ lieferten sie aus Publikumssicht das beste Album ab. „Hier wurde gepfuscht“, monierten die Herren, als sie eine eingeschlossene Luftblase an ihrer Trophäe entdeckten.

Dann kündigten sie selbstbewusst an: „Wir haben gerade unsere Tour beendet für die wir im nächsten Jahr den Preis als bester Liveact entgegennehmen.“ In der neuen Kategorie „Bester PlanB-Act“ gewannen Tocotronic, allerdings hatte es nur Bandmitglied Arne Zank durch den Schnee nach Bochum geschafft. Er freute sich über den Preis samt Soloauftritt: „Endlich habe ich die Aufmerksamkeit, die mir als Schlagzeuger gebührt.“

Die Krone für die beste Comedy ging an Christian Ulmen alias „Uwe Wöllner“, den ersten Sonderpreis in der Geschichte der Krone erhielt Stefan Raab für seine Verdienste als Entertainer und Musikproduzent. Sein Laudator war Helge Schneider, der erst am roten Einstecktuch zupfte und dann sein Zettelchaos ordnete, um ebenso ausschweifend wie stockend über seinen Kollegen zu referieren. Mit dem Preis in der Hand verriet Raab: „Es wäre ein Traum, mit Ralf Möller einen Film zu machen.“ An diesem Abend blieb er bei der Musik und lieferte ein spontanes Duett mit Helge Schneider und dessen Titel „Telefonmann“.

Außerdem auf der Bühne standen die britischen Chartstürmer Hurts und die Beatsteaks mit der Premiere ihrer Single „Milk And Honey“. Akustikversionen ihrer Hits hatten Unheilig mit „Geboren um zu Leben“ und Mando Diao mit „Down In The Past“ arrangiert. Nicht alle Nominierten und Showacts hatten es bei klirrender Kälte und Schneefall rechtzeitig in die Jahrhunderthalle geschafft, so dass die Moderatoren Olli Briesch und Michael Imhof erst eine halbe Stunde später als geplant zur elften Kronen-Verleihung begrüßen konnten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort