Deutsche im Urlaub sind echte Sportmuffel

Hamburg (dpa) - In ihrem Urlaub gehen die Deutschen vor allem Essen und sind - abgesehen vom Schwimmen - echte Sportmuffel. Wie eine Untersuchung der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen ergab, stehen Restaurantbesuche auf der Liste der Urlaubsaktivitäten ganz oben (79 Prozent).

Auch Ausflüge in die Umgebung (70), Baden und Schwimmen (69) sowie Spaziergänge (62) gehören für viele zum Ferienprogramm dazu. Zeit fürs Ausschlafen oder Faulenzen muss ebenfalls sein (jeweils 58) - immerhin dicht gefolgt von spontanen Aktivitäten (57).

Kultur, Wellness und vor allem Sport bleiben in der schönsten Zeit des Jahres dagegen auf der Strecke: Nur 22 Prozent sind sportlich unterwegs. „Für die meisten Deutschen geht es im Urlaub mehr um die Möglichkeiten als um die tatsächliche Nutzung von Angeboten“, erklärte Stiftungsleiter Ulrich Reinhardt am Donnerstag in einer Mitteilung. Sein Fazit: „Der Urlaub ist und bleibt den Deutschen heilig. Hier tun sie Dinge, die im Alltag oft zu kurz kommen oder für die sie sich keine Zeit nehmen.“

Generell aktiver sind der Untersuchung zufolge Frauen - ob beim Shoppen oder beim Schreiben von Karten, dafür die Männer beim Sport. Ebenfalls unternehmungslustiger sind im Urlaub demnach die Ostdeutschen: Während sie etwa öfter auf Wanderungen gehen oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, mehr Karten schreiben und Fotos machen, bevorzugen die Westdeutschen „insgesamt mehr regenerative Aktivitäten“: Nichtstun, Ausschlafen, Mittagsschlaf.

Was vor allem an der Tagesordnung steht, hängt auch vom jeweiligen Reiseziel ab. „In Deutschland wird am meisten spazieren gegangen und Fahrrad gefahren, aber auch am häufigsten ferngesehen“, hieß es. Italien besteche durch Ausflugsziele und Essen, Spanien liege beim Baden, Ausschlafen und Relaxen in der Sonne vorn. Wer auf Fernreisen gehe, fotografiere unter anderem am meisten. Und: „Nirgends wird häufiger ein Einkaufsbummel unternommen, getanzt und das Wellnessangebot genutzt als in der Türkei.“

Für die repräsentative Untersuchung hat die Stiftung mehr als 4000 Deutsche ab 14 Jahren in persönlichen Interviews zu ihren Urlaubsaktivitäten befragt.

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