Toyota RAV 4: Klassiker neu ausgerichtet

Die vierte Generation des geräumigen RAV4 soll mehr Familien ansprechen.

Düsseldorf. Robust, etwas hochbeinig, bequemer Einstieg, als Offroader komfortabel wie im normalen Pkw auf Achse - für Toyota war der RAV4 ein Glücksfall. Der damalige 3- Türer, mit 3,69 m kürzer als heutige Kleinwagen, stand mit seiner Einzelradaufhängung und selbsttragender Karosserie statt dem üblichen Leiterrahmen für neuen Fahrspaß und brachte das Segment der kompakten Sports Utility Vehicles (SUV) 1994 kräftig ins Rollen.

Knapp zwei Jahrzehnte danach sind zwanzig Kompakt- SUV-Modelle auf dem Markt, und ständig kommen neue hinzu. Obwohl nicht gerade billig, nehmen die Geländegänger hinter der Kompaktklasse und Kleinwagen Platz drei bei den Neuwagenzulassungen in Deutschland ein.

Das macht es Toyota nicht leicht, sich mit seiner vierten RAV4-Generation, die ab heute bei den Händlern ist, im Spitzenfeld zu positionieren. Dieses führt nach Verkäufen weltweit gerechnet der Honda CR-V an. Rund 4,5 Millionen RAV4 hat Toyota bislang verkauft, davon 1,2 Millionen in Europa. Er solle stärker zum Familienfahrzeug tendieren, betonte Toyota bei der Präsentation des erheblich gewachsenen Allrounders. Die Japaner heben zudem das frischere Design hervor, verweisen auf mehr Platz auch hinter den Sitzen sowie sparsamerer Motoren des Fünftürers.

21 Zentimeter länger als das bisherige Modell, zudem 30 Millimeter breiter, aber etwas flacher — mit diesen Proportionen lässt sich punkten. Für Geräumigkeit stehen auch die knapp ein Meter Abstand vom vorderen zum hinteren Sitz; damit sitzt es sich ausgesprochen bequem in der zweiten Reihe. Da stört auch die leicht abfallende Dachlinie nicht. Nach oben ist genügend Luft.

Flair erhält der Innenraum durch Oberflächen im Carbonlook bzw. hellblaue Instrumenten-Beleuchtung. Mit der neuen Länge lässt sich auch mehr Gepäck mitnehmen, bei maximal 1 746 Liter Stauvolumen sind das gute Kombi- Werte. Die Rücksitze gehen leicht umzulegen. Verabschiedet hat sich Toyota von der seitlich angeschlagenen Hecktür mit Reserverad.

Sie schwingt jetzt nach oben. Analog vieler Wettbewerber - wie der neue Ford Kuga - gibt es den RAV4 in höheren Ausstattungen jetzt auch mit Spurwechsel-Warner und Sensoren, die das Fernlicht automatisch abblenden bzw. ein Fahrzeug im toten Winkel signalisieren.

Für den Vortrieb stehen ein Zwei-Liter-Benzinmotor (151 PS, ab 27 750 Euro) und zwei Selbstzünder mit 124 PS (26 650 Euro) und 150 PS (31 850 Euro) bereit. Geschalten werden sie mit sechs Gängen. Für den Benziner und den stärkeren Diesel bietet Toyota auch eine stufenlose CVTAutomatik an.

Der kleinere Selbstzünder ist neu. Ihn gibt es aber nur mit Frontantrieb. Ein Diesel sollte es schon sein, Allrad muss nicht, sagen sich inzwischen manche SUV-Besitzer und stecken das Geld lieber in die Ausstattung. Toyota berücksichtigt diesen Trend mit dem neuen Basis- Diesel.

Während beim Benziner mit einem Drittel der Verkäufe gerechnet wird, soll der Softroader zu 50 Prozent mit dem großen 2,2-Liter-Diesel weggehen. Für Vielfahrer dürften sich die knapp sieben Liter auf 100 Kilometer rechnen. Er ist kein Sprintertyp, spricht aber bei niedrigen Drehzahlen schön an. Damit lässt sich nicht nur auf der Autobahn etwas anfangen, und mit Allrad, der die Kraft 50:50 an beide Achsen verteilt, stimmt die Traktion.

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