Skoda Octavia Kombi: Mit Gardemaß

Die dritte Generation des Octavia Kombi rollt ab 16 640 Euro größer und leichter an.

Düsseldorf. Der Octavia Kombi verkauft sich gut. 2012 hatte Skoda vom Octavia 41 000 Fahrzeuge in Deutschland abgesetzt, davon allein 37 000 als Kombi. Damit war dieser bei uns auch das meist verkaufte Importauto.

Nun hat Skoda noch einmal in den Abmessungen zugelegt, den Lademeister auch leichter und sparsamer gemacht. Mit 4,66 Meter ist die dritte Generation um neun Zentimeter länger, auch fünf Zentimeter breiter, aber etwas flacher, was ihm vom Design her gut steht.

Skoda hat an den klaren Linien festgehalten, das Heck durch zwei diagonale Sicken zusätzlich betont. Obwohl schon der Vorgänger als Platzriese vorfuhr, stockt der Kombi mit jetzt 610 bis maximal 1 740 Liter (zuvor 605/1 655) sein Stauvolumen nochmals auf.

Unter- und Obergrenze sind Klassenbestwerte, Spitze ist auch die Durchladung mit bis zu drei Meter bei umgeklapptem Beifahrersitz. Niedrige Ladekante, große Öffnung, doppelter Ladeboden oder Details wie ausklappbare Haken im Kofferraum runden das Bild vom kompakten Tschechen als Praktiker ab.

Mit den Gardemaßen gewinnt der Kombi rundum. Durch den vergrößerten Radstand verlängert sich der Innenraum um vier Zentimeter - für einen Pkw viel. Und durch den Breitenzuwachs kann man hinten auch die Ellenbogen etwas länger ausfahren, ohne den Nachbarn zu ärgern. Gut gesessen hat es sich im Octavia schon immer, auch jetzt kommt der Seitenhalt der Sitze nicht zu kurz wie überhaupt Auswahl und Verarbeitung der Materialien ansprechen.

Der Fahrer schaut auf klassische Rundinstrumente mit VW-bekanntem Display und orientiert sich am Navi auf dem 8-Zoll- Bildschirm (Touchscreen). Das Sicherheitspaket umfasst u. a. bis zu neun Airbags sowie Sensoren zur Müdigkeitserkennung, für die Spurtreue bzw. einen Frontradar-Assistenten, der im Stadtverkehr zur Notbremse werden kann.

Allein von der Länge her ist der Octavia Kombi eigentlich in der Mittelklasse angekommen, wo die meisten Kombis in Deutschland auf Achse sind. „Wir gehen immer an die Obergrenzen in den Fahrzeug- Segmenten“, unterstreicht Skoda seine Marktführerschaft in Europa mit dem Kombi, dessen Ladevolumen fast so groß wie das vom Superb ist, mit dem die tschechische VW-Tochter in der Mittelklasse gut unterwegs ist.

Auch die beliebteste Modellvariante der Deutschen im Skoda-Programm profitiert vom Modularen Querbaukasten (MQB) des Konzerns. So wurde der Kombi je nach Motorisierung um bis zu 102 kg abgespeckt, die Verbräuche um 17 Prozent gesenkt.

Beim Vortrieb gibt es analog zur Limousine die Wahl zwischen je vier Benzinern und Selbstzündern. Ein Kombi mit Diesel rechnet sich fast immer, da er als Dienstwagen, Handwerker-Auto etc. viel gefahren wird. Hier muss es zwar nicht unbedingt der mit 150 PS stärkste Selbstzünder sein, denn das 105- PS-Triebwerk tut es auch und begnügt sich im Schnitt mit 3,8 Liter.

Der Motor dreht schön von unten raus hoch, hat auch genügend Reserven beim Überholen. Selbst bei Tempo 120 ist von Fahrgeräuschen wenig zu hören.

Keine Probleme mit der Traktion hat die Allrad-Version des Octavia Kombi beim Test auf nassen Waldwegen und leichten Steigungen aufkommen lassen. Kernstück ist hier eine neue Haldex-Kupplung, über die die Hinterräder stufenlos zugeschaltet werden, falls diese mehr Grip benötigen - wenn nötig mit nahezu 100 Prozent Drehmoment.

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