Nissan 370Z Nismo: Die Flunder mit dem Wumms

Der 370Z Nismo beweist, dass Sportwagen nicht teuer sein müssen.

Düsseldorf. Wer gern den Sonntagvormittag nutzt, um die Autowaschanlage um die Ecke aufzusuchen, hat mit dem 370Z Nismo ein Problem. Und das ist gelb, rechteckig und klebt am unteren Rand der Heckscheibe. Auf diesem Schildchen steht: Nicht in automatische Waschanlagen einfahren.

Der Grund ist der massive Spoiler am Heck, der sich wohl nicht mit den Messmarken der Waschbürsten verträgt. Und der möglicherweise etwas prollig wirkt, allerdings beim 307Z durchaus Wirkung zeigt. Nämlich dann, wenn die 344 PS (253 kW) des 3,7-Liter-Sechszylinders in brachialer Manier sich den Weg zur Hinterachse bahnen.

Diese Leistung ist um 16 PS größer als beim Serien-370er, aber deswegen heißt er ja auch Nismo, was für Nissan Motorsport steht. Und wie das bei Saugmotoren so ist, entfaltet sich diese Kraft von ganz unten aus dem Drehzahlkeller heraus. Purer, grollender Sound, der sich fulminant aus den beiden Endrohren entlädt und angenehme magenmassierende Vibrationen in den Innenraum schickt.

Das Spitzentempo liegt bei züchtig abgeregelten 250 km/h. Die bewältigt man dank tief liegender Karosserie, der wuchtigen Gummis auf 19-Zoll-Alufelgen und eben des Spoilers ganz ohne riskantes Herzrasen. Geschaltet wird im Nismo manuell über sechs Gänge, deren Wirkung man sich wortwörtlich erarbeiten muss. Einerseits trainiert bereits der Tritt auf die Kupplung die Muskulatur des linken Beines, andererseits sind die Gassen der Schaltstufen zwar kurz gelegt, die Gänge aber fassen ungedämpft und schwergängig klackend zu.

Dennoch macht es Spaß, die Box durchzurühren, da der Motor brüllend jeden Schaltvorgang mit automatischem Zwischengas begleitet. Auf Sport getrimmt ist der Innenraum. Zentral prahlt der Tourenzähler im Cockpit mit maximalen 9 000 Umdrehungen, der Tacho lässt sich mit theoretischen 280 km/h Endgeschwindigkeit nicht lumpen.

Ein griffiges Lenkrad mit den üblichen Knöpfen für den modernen Autofahrer und formvollendete Sportsitze komplettieren den Eindruck, den der Zweisitzer hinterlassen will. Gut elf Liter pro 100 Kilometer verlassen den Tank in Richtung Auspuff, das ist der Preis für Spaß. Der kostet ganz am Anfang übrigens 44 900 Euro, beinhaltet aber bis hin zum Bose-Sound und einem Festplatten-Navi das Luxus-Vollprogramm. Raw

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