Mercedes G 500 4x4 hoch 2: Das Auto fürs Armageddon

Berlin (dpa-infocom) - Jetzt kommt's dicke: Während alle Welt gerade auf kleine Geländewagen schwört, bockt Mercedes die G-Klasse auf. Als 4x4 hoch 2 wird der G 500 zum ultimativen Abenteurer, der keine Grenzen mehr kennt.

Mercedes G 500 4x4 hoch 2: Das Auto fürs Armageddon
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Wir haben das Millennium überlebt. Auch nach den Weissagungen des Maya-Kalenders ist die Welt nicht untergegangen. Doch weil man nie wissen kann, wie es mit dem Globus weitergeht, baut Mercedes schon mal das ultimative Auto fürs Armageddon: Wenn die ganze Welt in Trümmern liegt, dann braucht man einen Geländewagen wie den G500 4x4 hoch 2. Der feierte seine Weltpremiere auf dem Genfer Autosalon (Publikumstage: 5. bis 15. März). Wo alle anderen SUV immer softer und kleiner werden, bewahrt diese G-Klasse auch nach 36 Jahren ihre Größe. Mit so genannten Portalachsen um fast 30 Zentimeter aufgebockt, wird der Dinosaurier unter den Geländewagen vollends zum Giganten. Den kann man im Straßenverkehr kaum übersehen und im Gelände nicht mehr stoppen.

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Der beste Weg ist die Luftlinie

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Man muss gar nicht auf den Weltuntergang warten, um diesen Wagen zu genießen. Es reicht, im Navigationssystem von der schnellsten auf die kürzeste Route zu wechseln, die Geländeuntersetzung ein- und die drei Differentialsperren scharfzuschalten. So folgt man zumindest in unbesiedelten Gebieten tatsächlich der Luftlinie. Umgeben von Lack und Leder sieht man die Landschaft wie vom Hochsitz und lässt sich von nichts und niemandem stoppen.

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Hindernisse gibt es für diesen Wagen kaum: Weil die Bodenfreiheit mit der Achskonstruktion aus dem Unimog von 21 auf 45 Zentimeter und die Wattiefe sogar auf einen Meter steigt, kraxelt der G 500 4x4 hoch 2 über Stock und Stein und pflügt durch Wasserläufe. Und wenn man den Luftdruck in den speziellen Offroad-Reifen entsprechend reduziert, können diesen Geländewagen auch Schnee und Sand nicht stoppen. Selbst mit drei Tonnen Leergewicht sinkt man nicht ein, wenn sich die Last auf eine derart riesige Aufstandsfläche verteilt.

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Ein Prototyp? Nicht mehr lange!

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Zwar hat Mercedes schon vier Prototypen des G 500 4x4 hoch 2 aufgebaut. Doch mehr Fahrzeuge soll es offiziell nicht geben. Zumindest fürs Erste. Denn damit wollen die Schwaben die Reaktion ihrer Kunden ausloten, bevor sie dem Gelände-Giganten eine Produktionsfreigabe erteilen. Zweifel hegt daran aber in Stuttgart kaum jemand. Schließlich hat Mercedes auch den vor zwei Jahren präsentierten G 6x6 in Kleinserie gebaut. Und der war noch verrückter, noch größer - und mit rund 450 000 Euro auch noch teurer als der 4x4 hoch 2 je werden dürfte.

Dass der Wagen deutlich billiger wird als sein noch größerer und einfach etwas zu unhandlicher Bruder, liegt nicht allein am Verzicht auf die dritte Achse und die Pick-Up-Pritsche. Dafür sorgt auch der bescheidenere Motor. Denn zumindest die Prototypen fahren anstelle des teuren AMG-Triebwerks mit 5,5 Litern Hubraum und 400 kW/544 PS mit einem neuen Achtzylinder, der bald in anderen Mercedes-Modellen in Serie geht. Abgeleitet vom BiTurbo aus dem Sportwagen GT holt er aus vier Litern Hubraum 310 kW/422 PS und bringt bis zu 610 Newtonmeter an die Räder.

Das Auto hat mehr Mumm als der Fahrer Mut

Das reicht dem G 500 - begleitet von einem wütenden Brüllen auf vier winzig kurzen Sidepipes unter den Trittleisten - im Gelände zum Gipfelstürmer und auf der Straße zum Schrecken der linken Spur zu werden. Man muss nur einmal kräftig Gas geben, dann stürmt die G-Klasse so vehement voran, dass man die exakten Fahrleistungen lieber nicht wissen will. Viel mehr als sechs Sekunden jedenfalls kann der Sprint von 0 auf 100 km/h nicht dauern. Noch ehe dem Auto beim Kickdown die Kraft ausgeht, verlässt den Fahrer weit jenseits von 200 km/h der Mut.

Spätestens dann merkt man übrigens, dass die Portalachsen und die doppelten Verstelldämpfer aus dem Rallyesport mit ihrer Komfort- und Sportstellung dem G 500 nicht nur im Gelände guttun. Weil mit der Bodenfreiheit auch gleich noch die Spurweite um 30 Zentimeter wächst, liegt der G 500 viel satter auf der Straße und hält viel stabiler seinen Kurs. Wenn man dann noch auf den zweiten Radsatz mit den riesigen High-Performance-Reifen wechselt, wirkt der Koloss plötzlich richtig agil und handlich. So kann er es mit viel sportlicheren, kleineren und leichteren SUVs aufnehmen.

Fazit: Ein Dinosaurier mit Überlebenschancen

Es muss ja nicht gleich zum Äußersten kommen, und der Weltuntergang darf ruhig noch ein bisschen warten. Doch weil das Straßennetz auch ohne Armageddon nicht gerade besser wird und die G-Klasse zum Quadrat den potenzierten Fahrspaß bietet, könnten die Schwaben dem Geländewagen als neues Millionärsspielzeug ruhig grünes Licht geben - und das sogar als Umweltschutz deklarieren. Immerhin sichern sie auf diese Weise einem Dinosaurier das Überleben.

Datenblatt: Mercedes G 500 4x4 hoch 2

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