Mercedes C 250 Bluetec: Die S-Klasse des kleinen Mannes

Berlin (dpa-infocom) - Die Luxusliga haben die Schwaben mit ihrer S-Klasse fest in der Hand. Nun wollen sie in der Mittelklasse wieder den Ton angeben und setzen in der neuen C-Klasse auf die Tugenden des Flaggschiffes.

Mercedes C 250 Bluetec: Die S-Klasse des kleinen Mannes
Foto: dpa

Doch hier gibt es noch eine Prise Dynamik dazu.

Mercedes C 250 Bluetec: Die S-Klasse des kleinen Mannes
Foto: dpa

In der Mittelklasse geht ein neuer Stern auf. Denn im Rennen um die Gunst von Familienvätern und Firmenfahrern bringt Mercedes zum 15. März die neue C-Klasse auf die Straße. Sie ist größer und frischer gezeichnet, nobler ausgeschlagen und besser ausgestattet sowie sportlicher und sparsamer. So soll sie zu Preisen ab 33 558 Euro Konkurrenten wie den Audi A4 und den 3er BMW in die Schranken weisen.

Mercedes C 250 Bluetec: Die S-Klasse des kleinen Mannes
Foto: dpa

Revolution statt Evolution

Mercedes C 250 Bluetec: Die S-Klasse des kleinen Mannes
Foto: dpa

Obwohl die C-Klasse eine lange Tradition hat, gehen die Schwaben dabei wenig behutsam vor: Nicht Evolution, sondern Revolution war das Leitmotiv von Designern und Entwicklern. Schon von außen sieht die neue Limousine deshalb überraschend jung und schnittig aus, wenn sie ihren stolzen Bug in den Wind rückt, das Licht in den muskulösen Flanken spielt oder der Blick auf das strömungsgünstig gerundete Heck fällt. Dass sie zudem zehn Zentimeter in die Länge gegangen ist und nun 4,69 Meter misst, das haben die Designer geschickt kaschiert.

Mercedes C 250 Bluetec: Die S-Klasse des kleinen Mannes
Foto: dpa

Das echte Aha-Erlebnis kommt erst beim Einsteigen. Vor allem in der ersten Reihe fühlt man sich wie in einer neuen Welt: Große, ruhige Flächen, viel weniger Schalter, gut ablesbare Instrumente, ein riesiger Monitor mit brillanten Grafiken und edle Konsolen lassen den spröden Charme des Vorgängers vergessen. Stattdessen fühlt man sich wie in einer S-Klasse in klein, oder zumindest in der Business- statt der Economoy-Class.

Mercedes C 250 Bluetec: Die S-Klasse des kleinen Mannes
Foto: dpa

Ambiente wie in der S-Klasse

Das gilt auch für Materialauswahl und Ausstattung: Feine Hölzer, Schalter wie aus dem Schmuckgeschäft, Lack und Leder soweit das Auge reicht. Wer die richtigen Kreuzchen macht, bekommt neben einem Heer von Assistenten und einem prallen Infotainment-System auch Neuheiten wie LED-Scheinwerfer, das überfällige Head-Up-Display sowie ein Sensorfeld, das jedem Computer-Touchpad zur Ehre gereicht.

Das gibt es freilich nicht zum Nulltarif. Das Basismodell wird zwar nur wenige Hunderter teurer. Doch erstens liegt die C-Klasse auch so schon ein paar Tausender über der Konkurrenz. Zweitens kann man den Preis mit den richtigen Extras schnell in schwindelnde Höhen treiben. Auch in diesem Punkt steht die C- der S-Klasse nicht nach.

Mal Sänfte, mal Sportwagen

So vornehm wie das Ambiente ist auch das Fahrverhalten. Erst recht, wenn man die in dieser Klasse einzigartige Luftfederung bestellt und das komfortabelste Set-Up wählt. Dann gleitet die Limousine ganz entspannt dahin, man lehnt sich zurück, braucht zum Lenken kaum mehr als zwei Finger und fährt den Mühen des Alltags meilenweit davon. Auf Wolken gebettet und in Watte gepackt - das passt zum Markenbild und ist auch bei einer C-Klasse keine Überraschung. Viel eher wundert man sich, wenn man den neuen Agility-Control-Schalter in die Sportstellung dreht und die C-Klasse die Muskeln anspannt. Von jetzt auf sofort wirkt das Auto um Jahre jünger, schärfer, aufgeweckter.

Da hilft es, wenn man in der Modellpalette etwas weiter oben eingestiegen ist - zum Beispiel beim C 250 Bluetec. Mit seinen 150 kW/204 PS ist er der vorerst stärkste Diesel und eine gute Wahl: 500 Nm sind ein Pfund, mit dem man mächtig wuchern kann. Nicht umsonst sprintet die Limousine damit in 6,6 Sekunden von 0 auf 100 und wird mit 247 km/h zum idealen Langstreckenläufer auf der linken Spur. Doch bei aller Kraft hat der Diesel einen Nachteil: Die C-Klasse ist beim Generationswechsel so ruhig geworden, dass der Motor plötzlich unangenehm laut wirkt und man unversehens die Musik aufdreht.

Vorne laut und hinten eng

Bei allem Lob ist das nicht die einzige Kritik. Das Platzangebot zum Beispiel im Fond ist allenfalls Durchschnitt, die Automatik ist mit ihren sieben Gängen überholt, und bei den Motoren hat Mercedes zu sehr auf die Vernunft geachtet. Auch wenn später ein V8 von AMG und ein V6 mit 245 kW/333 PS kommen, stehen jetzt nur Vierzylinder zur Wahl. Bei den Dieseln beginnt es mit 85 kW/115 PS, bei den Benzinern reicht die Spanne von 115 kW/156 PS bis 180 kW/245 PS.

Herzrasen bekommt man da nicht. Dafür kann Mercedes auf rekordverdächtige Verbrauchswerte verweisen. Mit 100 Kilo weniger Gewicht, einem niedrigen cw-Wert von 0,24 und Extras wie den verschließbaren Kühlerjalousien wird die C-Klasse bis zu 20 Prozent sparsamer und steht nun bestenfalls mit 3,8 Litern Diesel oder 5,0 Litern Benzin (CO2-Ausstoß 99 und 116 g/km) in der Liste.

Fazit: Ein neuer Stern in der Mittelklasse

Sie ist außen schnittiger und innen eleganter. Die Motoren sind sparsamer und das Fahrwerk passt für besonnene Senioren genauso wie für junge Heißsporne. Dazu ein Heer von Assistenzsystemen und jede Menge neuer Extras - so geht in der Mittelklasse tatsächlich ein neuer Stern auf. Und man muss nun wirklich nicht in den Sternen lesen können, um der C-Klasse einen großen Erfolg vorauszusagen.

Datenblatt: Mercedes C 250 Bluetec

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort