Hyundai i40: Ein neuer Freund für Familienväter

Berlin (dpa-infocom) - Erfolg gibt Selbstvertrauen: Nachdem Hyundai bei den kleineren Fahrzeugen zuletzt kräftig zugelegt hat, wagen sich die Koreaner erstmals ernsthaft in die Mittelklasse. Als Nachfolger des erfolglosen Sonata bringen sie im Sommer den i40 an den Start.

Hyundai will mit dem i40 vor allem Firmenfahrer und Familienväter ansprechen. Deshalb beginnt der Verkauf mit dem Kombi, der zu Preisen ab 23 390 Euro zu haben ist. Die sportlich gezeichnete Limousine soll erst im Spätherbst folgen.

Statement gegen die Langeweile

Die Ambitionen des Aufsteigers erkennt man bereits am Design: War der Sonata bis zuletzt ein biederes Mauerblümchen, ist der i40 ein ausgesprochen forsches Statement gegen die Langeweile. Gezeichnet im europäischen Designzentrum in Rüsselsheim reckt er ein freches Gesicht in den Wind. Er zwinkert freundlich mit dem LED-Streifen des Tagfahrlichts und lässt an der Flanke die Muskeln spielen. Doch am schönsten wirkt der 4,77 Meter lange Kombi von hinten, weil die Koreaner die Form nicht vollends der Funktion geopfert haben: Das Dach fällt ein wenig ab, die Heckklappe mit den großen LED-Rückleuchten macht einen flotten Schwung und ein kleiner Spoiler unterstreicht den sportlichen Anspruch.

Obwohl Hyundai die Maximierung des Raums nicht auf die Spitze getrieben hat, gehört der Kombi zu den größten seiner Art. Schon bei voller Bestuhlung fasst das Gepäckabteil 553 Liter. Lässt man mit jeweils einem Knopfdruck die Hälften der Rücklehne nach vorne fallen, kann man bis zu 1719 Liter verstauen. Dabei macht es Hyundai den Lademeistern leicht: Die Heckklappe schwingt auf Wunsch elektrisch auf, die Ladekante ist deutlich niedriger als bei den meisten Konkurrenten und gegen Aufpreis gibt es ein praktisches Transportsystem. Es besteht aus Stangen und Gurten, die in zwei Schienen gleiten und Einzelteile fixieren können.

Bequem auch für Hinterbänkler

Passagiere fühlen sich im Hyundai gut aufgehoben. Bei 2,77 Metern Radstand gibt es auch hinten noch genügend Beinfreiheit und obendrein eine verstellbare Rücklehne. Außerdem kann man sogar für den Fond zusätzliche Airbags und eine Sitzheizung bestellen. Das bieten in dieser Klasse nicht viele Modelle.

Vorn überrascht der Hyundai mit einem ungewohnt modernen und liebevollen Ambiente. Der Sonata langweilte den Fahrer noch mit einer grauen Plastikwüste. Aber jetzt gibt es viel Klavierlack und Chromrahmen. Vor allem das Cockpit mit brillanten Grafiken zwischen Tacho und Drehzahlmesser gefällt. Obwohl Hyundai mehr Assisistenzsysteme wie eine aktive Spurhaltehilfe oder einen Einparkroboter integriert hat, gibt die Bedienung keine Rätsel auf. Alle Schalter sind gut erreichbar und erklären sich weitgehend von selbst.

Zum Start nur drei Motoren

Der i40 startet zunächst mit drei Motoren. Es gibt einen 1,7 Liter großen Diesel, den Hyundai mit 85 kW/115 PS oder 100 kW/136 PS anbietet sowie zwei Benziner. Das Einstiegsmodell fährt mit einem 99 kW/135 PS starken 1,6-Liter und das Flaggschiff mit einem 2,0-Liter-Motor, der auf 130 kW/177 PS kommt. Der Motor ist flüsterleise, wird von einem sechsstufigen Schaltgetriebe fein dirigiert und bringt den 1,4 Tonnen schweren Kombi mit maximal 213 Nm flott in Fahrt. Von 0 auf 100 sprintet er in 9,1 Sekunden und danach weiter auf bis zu 210 km/h. Mit diesem Tempo taugt der i40 als Kilometerfresser für Vielfahrer, macht mit direkter Lenkung und ordentlichem Fahrwerk aber auch auf der Landstraße Laune.

So wichtig den Koreanern der Fahrspaß ist - die Effizienz haben sie nicht aus den Augen gelassen. Selbst der stärkste Motor kommt deshalb auf einen Verbrauch von 6,6 Litern (CO2-Ausstoß 156 g/km). Die sparsamste Variante mit Start-Stopp-Automatik steht mit 4,3 Litern und 113 g/km in der Liste und wird damit zum Saubermann im Segment.

Fazit: Mit den Platzhirschen auf Augenhöhe

Er sieht gut aus, bietet viel Platz, ist üppig ausgestattet, lässt sich noch aufrüsten, fährt schnell und sparsam: Viel mehr braucht es nicht, um in der Mittelklasse zu punkten. Nachdem Hyundai mit dem Sonata allenfalls belächelt wurde, fährt der i40 mit den Platzhirschen auf Augenhöhe.

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