Hyundai i10: Lizenz zum Sparen

Der i10 tankt auch Flüssiggas. Für Vielfahrer dürfte sich der Mehrpreis rechnen.

Hyundai i10: Lizenz zum Sparen
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Düsseldorf. Oben der exklusive Reisewagen Grand Santa Fe; unten der überarbeitete Cityflitzer i10 - mit inzwischen zehn Modellreihen und 15 Derivaten ist Hyundai längst im Kreis der etablierten Autobauer angekommen. Die Gründe sieht der südkoreanische Hersteller vor allem darin, dass 95 Prozent aller in Deutschland verkauften Modelle im Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim entwickelt und gezeichnet werden.

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Außerdem sei es gelungen, die durchschnittliche Entwicklungszeit eines Fahrzeuges von 48 auf aktuell 24 Monate zu verkürzen. Damit, so Hyundai, sei man in der Lage, schnell zu reagieren, wenn es der Markt verlange.

Zum Beispiel beim i10. Seit wenigen Monaten ist er im frischen Design sowie mit zusätzlicher Serien- und Sicherheitsausstattung bei den Händlern und erzielte mit knapp 14 000 Bestellungen eine beachtliche Nachfrage für ein Modell aus dem A-Segment. Mit seiner automatischen Klimaanlage, beheizbarem Lenkrad, vier elektrischen Fensterhebern usw. fährt die zweite Generation fast schon eine Liga höher beim VW Polo oder dem Opel Corsa mit.

Nun stellt Hyundai dem 3,67 m kurzen Viersitzer (ab 9 950 Euro/69 PS), der auch für mobile Sozial- und Pflegedienste eine Alternative sein dürfte, eine Sparvariante zur Seite. Seit April wird der i10 werksseitig auch als LPG-Variante (Liquefied Petroleum Gas) für den Betrieb mit Autogas angeboten. Per Knopfdruck am Armaturenbrett wird das Propan-Butan-Gemisch aus dem in der Reserveradmulde untergebrachten Zusatztank angezapft.

Die gut 27 Liter Flüssiggas reichen laut Hyundai für über 450 Kilometer. Danach lässt sich auf Benzinbetrieb (40-Liter-Tank) für weitere 600 Kilometer umschalten oder es wird eine der ca. 61 700 Flüssiggas-Tankstellen in Deutschland angesteuert. Getrennte Anzeigen für den gasförmigen Treibstoff und Benzin signalisieren den Zapfsäulen-Stopp. Beim Flüssiggas werden als Durchschnittsverbrauch 6,5 Liter auf 100 km angegeben, beim Benzin 5,1 Liter Super. Durch die Steuerermäßigung liegt Autogas etwa um die Hälfte unter dem Preis von einem Liter Super.

Obwohl das Gasgemisch durch seinen niedrigeren Brennwert bis zu 20 Prozent mehr verbraucht, zahlt sich der günstigere Preis immer noch aus. Den bivalenten Antrieb seines Knirpses lässt sich Hyundai mit 12 920 Euro in der gehobenen Trend-Ausstattung bezahlen. Hoch gerechnet amortisieren sich die 1 300 Euro Aufpreis zu einem vergleichbar ausgestattetem reinen Benziner nach etwa drei Jahren, wer um die 15 000 Kilometer im Jahr unterwegs ist.

Der kleine Motor läuft nach dem Start etwas brummig an. Das habe nichts mit dem Flüssiggas zu tun, denn das verbrenne weicher und auch sauberer. Vielmehr sei es der ungeraden Zylinderzahl geschuldet, was auch bei anderen Marken und ihren Drei-Zylindern der Fall sei, sagen Experten. Nach wenigen Kilometern rollt der kleine Hyundai aber kultiviert.

Trotz seiner im Autogas-Betrieb um zwei auf 67 reduzierten PS schiebt das Aggregat den etwas weich gefederten i10 elastisch an. Danach möchte er aber auch geschaltet werden, um flott auf Achse zu bleiben. Beim Kofferraum müssen aber statt dem Spitzenwert im A-Segment von 252 Liter Stauvolumen durch den Einbau des Gastanks mit 218 Liter leichte Einbußen hingenommen werden.

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