Dacia Dokker: Der schleppt was weg

Mit dem Dokker eröffnet die Marke eine neue preiswerte Modellreihe.

Düsseldorf. Die Konkurrenz heißt Peugeot Partner, Citroen Berlingo, Renault Kangoo, Opel Combo oder Fiat Doblo. Seit vielen Jahren haben Hochdachkombis einen festen Kundenstamm. In diesem Segment der preiswerten, praktischen Autos darf natürlich einer nicht fehlen: Dacia.

Seit nunmehr sieben Jahren stiftet die rumänische Renault-Tochter mit ihren guten wie günstigen Modellen Unruhe in der Szene, denn deren Preise liegen fast schon unverschämt tief unter den klassenüblichen, nun also tritt der Dacia Dokker an. Die Basisversion soll 8 990 Euro kosten. Zum Vergleich: Ein Renault Kangoo beginnt bei 15 190 Euro. Wie macht Dacia das? Die Rumänen bedienen sich bei der Technik so weit als möglich aus dem noch aktuellen Renault-Regal. Das spart enorme Entwicklungskosten. Zudem teilt sich der Dokker die Plattform mit dem Lodgy, die Lohnkosten im Herstellungsland Marokko sind sehr niedrig, das drückt den Preis.

Der Name Dokker ist von dem englischen Begriff „Dockworker“ abgeleitet. Ein Malocher, der früher die schweren Lasten auf den Docks der Handelshäfen bewegt hat. Dacia will damit Robustheit und große Ladekapazität suggerieren. Zumindest in letzterer Disziplin verweist der 4,36 lange und mit 1,81 Metern recht hohe Dokker alle seine Mitstreiter auf die Plätze. 800 Liter gibt Dacia für das Laderaumvolumen an. Die Ladetiefe von 1,16 Metern soll ein Rekordmaß im Segment sein. Sogar eine Euro-Palette passt in den Dokker. Durchs Umlegen der Rücksitzbank steigt das Volumen auf umzugsfähige 3 300 Liter an. Statt für eine riesigschwere Heckklappe entschied man sich für asymmetrische Hecktüren. In der Basisversion hat der Dokker rechts dann noch eine seitliche Schiebetür; die Rücksitzlehne klappt als Ganzes um. Die Ausstattungsvielfalt ist beim Basis-Dokker entsprechend seinem Einsatzfeld begrenzt.

Extras wie beispielsweise Einparkhilfe, Multimedia-System, Klimaanlage oder ein höhenverstellbares Lenkrad sind ebenso wenig erhältlich wie Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber. Doch lässt Dacia keinen Dokker-Fahrer ohne den serienmäßigen Schleuderschutz ESP auf die Straße. Zur Markteinführung bietet Dacia den Dokker zunächst mit drei Motorisierungen an. Der Benziner hat 1,6 Liter Hubraum und leistet 61 kW/83 PS. Anfang 2013 soll ein 1,2- Liter-Turbo mit 115 PS folgen. Zu ersten Testfahrten standen die beiden bekannten Konzern-Dieselmotoren mit 1,5 Liter Hubraum zur Verfügung. Sie leisten 55 kW/75 oder 66 kW/90 PS.

Wer allerdings jetzt hinter dem Dokker einen laut nagelnden Lieferwagen mit großem Resonanzraum vermutet, wird eines Besseren belehrt. Die Diesel arbeiten leise, sind aufwändig gedämmt, durchzugsstark und harmonieren bestens mit dem Auto.

Wie gut der Renault- Selbstzünder in seinen technischen Grundwerten ist, hat auch Mercedes erkannt. Die Stuttgarter bauen den Motor in ihre neue A-Klasse ein.

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