Countryman: Der Mini taugt auch fürs Gelände

Den Countryman gibt es auf Wunsch mit permanentem Allradantrieb.

Düsseldorf. Rechts der Berg, links der Abgrund, und dazwischen nur ein schmaler Streifen Schnee und Schmodder - so ähnlich muss sich Rauno Aaltonen gefühlt haben, als er im Mini die Rallye Monte Carlo gewann. Zugegeben: Das ist nicht der Col de Turini, sondern nur der Gaislachkogel, und unser Testwagen ist auch noch keine 50 Jahre alt.

Doch ein bisschen kann man sich in den fliegenden Finnen schon hineindenken, wenn man mit dem neuen Countryman durch die Alpen kreuzt. Denn obwohl die jüngste Neuheit der bayerischen Briten der Maxi unter den Minis ist, wähnt man sich dem Original in solchen Momenten überraschend nahe: Mensch und Maschine werden eins, die schmalste Straße ist noch breit genug, und jede Kurve lässt die Glückshormone fließen.

Dass der Wagen so eine gute Figur macht, verdankt er vor allem dem Allradantrieb. Schließlich ist der Countryman nicht nur der erste Mini mit vier Türen und der erste Mini über vier Meter, sondern er ist auch der erste, den es mit 4x4-Technik gibt. Für rund 1 600 Euro Aufpreis sorgt sie für sicheren Halt in kritischen Situationen und tackert den Mini förmlich in den Schnee.

Garant für ein breites Grinsen im Gesicht des Fahrers ist überdies der 1,6-Liter-Turbo aus dem Cooper S. Zwar klettert der Gesamtpreis so auf 27 900 Euro. Doch gibt es dann 184 PS und kurzfristig bis zu 260 Nm: Damit schafft der Landgänger den Sprint auf Tempo 100 in 7,6 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h. In der Theorie ist er dank Downsizing und Start-Stopp-Automatik trotzdem bei 6,7 Litern. In der Praxis und bei einer leeren Autobahn kann man diesen Wert sogar fast verdoppeln.

Aber nicht nur der Antrieb macht bei der Landpartie mit dem Countryman eine gute Figur. Endlich reicht auch das Platzangebot: Der Rücksitz ist bei 2,60 Metern Radstand und 4,10 Metern Außenlänge keine Strafbank mehr, man kann auch hinten ohne Gymnastik einsteigen, sitzt wegen der erhöhten Bodenfreiheit sieben Zentimeter weiter oben, und man kann wie sonst nur bei Vans sogar die Rückbank um 13 Zentimeter verschieben.

So hat man wahlweise noch mehr Kniefreiheit oder kann den Kofferraum endlich bestimmungsgemäß nutzen. Schließlich lässt sich das Ladevolumen schrittweise von 350 auf 1 170 Liter erweitern.

Und die Bayern haben ja bereits bewiesen, dass sie das Original im Kopf behalten haben. So stand gerade auf dem Genfer Salon mit dem rund 3,40 Meter kurzen Rocketman der kürzeste Mini der jüngeren Geschichte. tg

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