Studie: Elektroauto bleibt ein Nischenprodukt

Berlin (dpa) - Elektroautos wird ein schneller Durchbruch in Deutschland nicht gelingen. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der Deutschen Bank (DB) hervor. Grund sind demnach die hohen Kosten.

Die hohen Kosten führten dazu, dass Elektromobilität in den kommenden Jahren ein Nischenmarkt bleiben werde, heißt es in der Untersuchung. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf deutschen Straßen fahren zu lassen, sei nicht zu erreichen, sagte der Mitautor der Studie, Eric Heymann von DB Research am Montag (13. September). Dies sei aber „nicht schlimm“, denn es gehe nicht darum, eine bestimmte Zahl zu erreichen, sondern die besten technischen Lösungen zu finden. Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA, 15. - 25. September) in Frankfurt hat die Elektromobilität zum Schwerpunktthema gemacht.

Als Hauptproblem sehen die Forscher von IW und DB Research die noch nicht ausgereiften Batterien und deren hohen Preis. Sie müssten um rund 70 Prozent billiger werden als bisher und eine doppelt so hohe Speicherfähigkeit erreichen, sagte Heymann. Derzeit koste ein Kleinwagen in der Elektroversion deutlich über 30 000 Euro und damit das Dreifache eines Benziners.

Bei starker staatlicher Förderung und schnellem technologischem Fortschritt werde bei den Neuzulassungen der Anteil reiner E-Autos - ohne Hybridfahrzeuge mit Ottomotor und E-Antrieb - im Jahr 2020 etwa sieben Prozent betragen. Das wären jährlich rund 220 000 Fahrzeuge. Ohne große Subventionen seien maximal drei Prozent realistisch, also etwa 100 000 E-Autos pro Jahr. IW und DB Research sprechen sich gegen direkte Kaufprämien oder ähnliche Anreize aus. Diese seien teuer und „das Gegenteil von technologieoffener Förderpolitik“.

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