Flughafen Frankfurt: Bus rast in Menschenmenge

Frankfurt/Main (dpa) - Ein Bus ist am Frankfurter Flughafen in eine Menschengruppe gefahren. Eine junge Frau wurde tödlich verletzt, fünf weitere Menschen erlitten bei dem Unfall am Donnerstagmorgen zum Teil schwere Verletzungen.

Der 48-jährige Fahrer des Pendelbusses für Flughafen-Mitarbeiter kam mit einem schweren Schock in ein Krankenhaus. Die Ermittler gingen von einem technischen Defekt oder einem Fahrfehler als Unglücksursache aus.

Der Shuttle-Bus war nach Polizeiangaben gegen 8.30 Uhr am Tor 25 aus zunächst ungeklärter Ursache vor der Haltestelle auf den Gehweg geraten, hatte einen Licht- und Kameramast umgerissen und drei der wartenden Lufthansa-Mitarbeiter erfasst. Eine Praktikantin und ein Mann wurden zwischen dem Bus und einem Mast eingequetscht. Die 26-Jährige erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen. Eine andere Frau wurde von dem Fahrzeug zur Seite geschleudert. Andere Wartende kamen mit dem Schrecken davon. In dem Bus saßen ersten Ermittlungen zufolge eine Hand voll Menschen, von denen drei leicht verletzt wurden.

Um zu der Haltestelle zu kommen, hatte der Bus zuvor vom Airportring abbiegen müssen, einer Straße, die rund um den Flughafen führt. Allzu schnell könne er daher nicht gewesen sein, sagte ein Polizeisprecher, der aber über die Geschwindigkeit nicht spekulieren wollte. Ein Gutachter werde den elektronischen Datenspeicher auswerten, der auch das Tempo des Busses erfasse.

Die Praktikantin und die beiden Schwerverletzten waren auf dem Weg zu Lufthansa-Cargo. Die Shuttle-Linie, die von dem privaten Unternehmen Frabus betrieben wird, bringt die Beschäftigten am größten deutschen Flughafen zu ihren Arbeitsstellen und gehört nicht zum öffentlichen Nahverkehr. Die genaue Identität der Verletzten und Einzelheiten zu ihrem Gesundheitszustand waren am Donnerstagnachmittag nicht bekannt.

Für einen Anschlag oder eine Amokfahrt gab es keine Anzeichen. Ein Schwächeanfall des Fahrers sei zwar möglich, aber unwahrscheinlich, sagte ein Polizeisprecher. Der Vorstand von Lufthansa-Cargo sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. „Wir sind alle zutiefst betroffen“, sagte Unternehmenssprecher Michael Göntgens. Der Busbetreiber FRABUS wollte sich zu dem Unfall zunächst nicht äußern.

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