Automarkt: Deutsche Gebrauchte sind top

Dekra bescheinigt „Made in Germany“ solide Qualität. Bei den Kleinwagen siegen Fernost-Importe.

Stuttgart. Mit der Entscheidung für eine deutsche Automarke haben Käufer laut einer Studie gute Aussichten auf wenig Reparaturen in der Werkstatt. Diese Faustregel gilt jedoch nicht für das Segment der Kleinwagen, wo Konkurrenz aus Japan die deutsche Wertarbeit aussticht.

Das geht aus dem Gebrauchtwagenreport der Dekra hervor, den der Prüfkonzern gestern in Stuttgart präsentierte. Basis sind die Hauptuntersuchungen (HU) von mehr als 15 Millionen Fahrzeugen der vergangenen zwei Jahre. Dabei unterscheidet die Studie zwischen Fahrzeugtypen von klein bis groß und unterteilt auch in drei Klassen nach Laufleistung.

Von den insgesamt 24 Goldmedaillen gehen immerhin 16 an Wagen deutscher Produktion — also exakt zwei Drittel. „Es sind aber nicht unbedingt die ersten Plätze entscheidend, sondern das Gesamtbild der vorderen Plätze“, sagte Dekra-Vorstand Clemens Klinke. Dabei zeige sich klar, dass deutsche Autobauer bei der Qualität den Ton angeben.

In der Wertung „Bester aller Klassen“, wo eine hohe Punktzahl über alle Kilometerstände hinweg entscheidet, ist Audi klarer Sieger: Der A 4 belegt Platz eins, gefolgt von der Mercedes C-Klasse und dem Audi A 6 auf dem dritten Platz.

Bei den besten Einzelwertungen siegt Opel: Die Rüsselsheimer fuhren mit ihrem VW-Golf-Konkurrenten Astra auf den ersten Rang und holten mit dem Insignia auch die Silbermedaille. Auf dem dritten Platz steht ein Franzose: der Renault Megane.

Bei der Studie handelt es sich um einen reinen Mängelreport. Andere Kostenpunkte wie Ersatzteilpreise, Unterhalt, Pannenanfälligkeit, Anschaffungskosten oder Wiederverkaufswert bleiben unberücksichtigt.

Rein rechnerisch haben die Prüfer bei den Hauptuntersuchungen mehr Mängel festgestellt als in der Vorgängerstudie 2011. Das lasse jedoch nicht auf schwindende Qualität schließen.

Der Fuhrpark auf deutschen Straßen sei im Vergleich im Schnitt älter geworden und habe auch mehr Kilometer auf dem Tacho. „Insgesamt kann man daher nicht sagen, dass die Herstellerqualität gesunken ist. Im Gegenteil“, sagte Klinke.

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