Aus zweiter Hand Der Audi Q3 bleibt lange fit

Berlin (dpa/tmn) - Autos werden trotz immer komplexerer Technik immer besser. Diesen Eindruck kann man gewinnen, vergleicht man etwa Fahrverhalten und -leistung mit Modellen von vor 10 oder 20 Jahren.

Aus zweiter Hand: Der Audi Q3 bleibt lange fit
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Zum Beispiel der Audi Q3, der bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) so gut abschneidet wie fast keiner seiner Konkurrenten. Natürlich ist diese Rechnung ohne die Gebrechen des Alters gemacht, die auch das kompakte Audi-SUV ereilen werden. Doch gibt es davon noch kaum keine Spur.

„Die Anzahl der mängelfreien Exemplare liegt erheblich über dem Durchschnitt“, schreibt der „TÜV Report 2018“ über das vom VW Tiguan abgeleitete Konzernmodell. Demnach gibt es dem Kompakt-SUV mit den Ringen nur ganz wenig anzukreiden, die Bremsscheiben etwa. Verschleiß in Form tiefer Riefen und Rost stellen die Prüfer an diesem Bauteil schon zur ersten HU überdurchschnittlich oft fest. Und der Rest? Vom Fahrwerk über die Lenkung bis hin zur Beleuchtungsanlage ist alles in Butter. Nur Federbrüche kommen ab dem fünften Jahr schon mal vor.

Alles andere als ein vergleichbares Abschneiden in der Pannenbilanz wäre eine Überraschung gewesen. Und so ist es auch: Der ADAC notiert für den Q3 „gute bis sehr gute Werte“ in seiner einschlägigen Statistik. Demnach gibt es „noch keine Probleme, die berichtenswert wären“.

Zwei Rückrufe betrafen den Audi bislang. An Fahrzeugen der Baujahre 2014 bis 2016 funktionierten die Bremsleuchten im Zusammenspiel mit einer über die Parkbremse ausgelösten Notbremsung nicht. Über eine solche Funktion verfügt der Q2 - zu nutzen im Falle einer blockierter Fußbremse. Die andere Aktion betraf an Q3-Modellen vom Herbst 2016 eine Fehlfunktion des Beifahrerairbags.

Als veredelte, aber in den Abmessungen etwas eingedampfte Version des VW Tiguan kam der Audi Q3 im Herbst 2011 zu den Händlern. Das Facelift von 2015 brachte dem Hauptkonkurrenten des BMW X1 eine leicht modifizierte Optik sowie überarbeitete Motoren und neue Assistenzsysteme. Xenonlicht und ein Berganfahr-Assistent gehörten von Anfang an zur Serienausstattung, ebenso sechs Airbags, wobei Audi für die hinteren Seitenairbags und die meisten Assistenten Aufpreis verlangte und verlangt.

Seit der Modellpflege von 2016 bietet der Hersteller einen 92 kW/125 PS 1.4 TFSI mit Zylinderabschaltung an, der als Benziner-Alternative zu den Dieselmotoren herhalten kann, will man Sprit und CO2 sparen und in Sachen drohender Fahrverbote für Selbstzünder auf Nummer sicher gehen. Etwas für ausgesprochene Motorfreunde ist der RS Q3 mit 2,5 Liter großem Fünfzylinder, der 2015 um 22 kW/30 PS auf 250 kW/340 PS gesteigert wurde.

Topmodell ist die „performance“-Version des RS Q3, die auf sogar 270 kW/367 PS kommt und bis zu 270 km/h erreicht. Bei den Dieselmodellen erstreckt sich die Leistungsspanne von 88 kW/120 PS bis 135 kW/184 PS. Fast alle Motorisierungen lassen sich mit Allrad- statt Frontantrieb kombinieren. Die Motoren sind im Gegensatz zu den größeren Q-Modellen quer verbaut.

Ab durchschnittlich 11.950 Euro wird ein Q3 nach Auskunft des „DAT Marktspiegels“ der Deutschen Automobil Treuhand gehandelt. Dieser Preis gilt für den 2.0 TDI DPF mit 103 kW/139 PS von 2011, dem allerdings der Dieselskandalmotor EA189 innewohnt und der zudem nur die Euro 5-Norm erfüllt. Als Laufleistung sind 116.000 Kilometer angegeben. Modernster Diesel im Q3, seit 2015 im Einsatz ist der 2.0 TDI mit 88 kW/119 PS (Euro 6), der im Q3 je nach Ausstattung ab 17 100 Euro gehandelt wird (54 000 Kilometer).

Wer es auf einen sportlichen Fünfzylinder abgesehen hat, kann zum RS Q3 mit 228 kW/310 PS von 2013 greifen, der mit mindestens 27 350 Euro gelistet ist - bei 71.000 Kilometern. Dagegen wird der 1.4 TFSI (2013) mit 110 kW/149 PS mit 15.800 Euro veranschlagt.

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