Schranken am Düsseldorfer Airport: Chaos und Stau bis zur A44

Neue Schranken am Flughafen sorgen für lange Staus und genervte Autofahrer: Die veränderte Zufahrtsregelung trifft die meisten Besucher des Airports am Samstag völlig unvorbereitet. Entsprechend groß ist das Chaos.

Schranken am Düsseldorfer Airport: Chaos und Stau bis zur A44
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Rückstau bis zur A 44, Hupkonzerte, genervte Autofahrer und ein Rettungswagen, für den es kaum ein Durchkommen gibt: So ist die Situation Samstagmorgen am Flughafen auf der Abflugebene.

Samstagnacht um zwei Uhr waren die Schranken vor und hinter den Vorfahrten am Terminal auf der Abflug- und Ankunftsebene in Betrieb genommen worden. Doch die verkehrslenkende Maßnahme, die eigentlich den Verkehrsfluss verbessern soll, sorgt gleich am ersten Tag für Chaos am Airport.

Jeder Autofahrer, der die Abflugvorfahrt befahren will, muss ein Ticket ziehen. Das trifft die meisten Fahrer unvorbereitet, sie bleiben stehen und suchen nach Informationen zur neuen Verkehrsregelung. 40 000 Flyer zur neuen Zufahrtsregelung waren vorab gedruckt worden, sie sollen den Autofahrern zur besseren Orientierung an der Schranke gereicht werden. Allerdings war versäumt worden, die Mitarbeiter an den Schrankenanlagen damit auszustatten. Um die Situation zu entschärfen, werden schließlich die Schranken auf allen drei Spuren am Vormittag in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder geöffnet, so dass Autos ohne Ticket passieren können. Ein Ärgernis für all jene, die ein Ticket ziehen müssen.

Acht Minuten darf in dem Bereich kostenfrei parken, wer jemanden zum Flieger bringt, danach fallen für eine Dauer von 15 Minuten fünf Euro an, weitere fünf Minuten kosten dann jeweils drei Euro. Maximal 30 Minuten für dann 14 Euro sind erlaubt.

„Ich stand plötzlich vor dieser Schranke und wusste nicht, was ich machen soll. Ich hatte keine Ahnung. Und jetzt stehe ich hier im Stau. Wie soll ich hier in acht Minuten hier wieder raus sein?!“, ereifert sich Friedhelm Krumme (61) aus Gelsenkirchen, der seine Frau soeben zum Terminal A gebracht hat.

Auch Mohammed Gözlügöl (37) aus Leverkusen hat seine Freundin gerade in aller Kürze verabschiedet und versucht möglichst schnell zur Ausfahrt zu gelangen: „So voll war es hier noch nie. Ich bin gespannt, ob ich es hier raus schaffe, ohne zu bezahlen. Sonst fahre ich demnächst besser gleich ins Parkhaus!“.

Derweil stauen sich diverse Pkw an der Ausfahrtschranke. Sie haben offensichtlich unwissend die kostenfreie Zeit von acht Minuten überschritten, müssen jetzt erst noch bezahlen — und verstopfen dabei die Ausfahrt.

Die Mitarbeiter des Flughafens sind um Deeskalation bemüht: Wer an der Schranke vorfährt und die Klingeltaste bedient, darf auch ohne Bezahlung passieren. „Mensch und Maschine müssen sich erst aneinander gewöhnen.“, sagt Flughafensprecher Thomas Kötter. „Heute ist viel los hier, es ist noch Hauptreisezeit. Da passieren bis zu 1400 Fahrzeuge pro Stunde die Abflugebene. Wir sind überzeugt, dass diese Maßnahme notwendig und richtig ist, es muss sich aber erst alles einspielen.“ Allerdings seien noch diverse Verbesserungen nötig, räumt Kötter ein.

Obwohl Tag eins der neuen Regelung für reichlich Stau und Verwirrung bei den Autofahrern gesorgt hat, gibt es auch positive Resonanz: „Ich finde die Idee gut, besonders in den Abendstunden stehen hier zahlreiche Abholer, die unverhohlen parken und auf ankommende Fluggäste warten. Wenn man selber jemanden absetzen möchte, findet man keinen Platz, um kurz zu halten“, sagt Angelina Grüne (29) aus Langenfeld, die gerade ihre Schwester zum Flieger gebracht hat. „Und man wird jetzt nicht mehr verjagt vom Flughafenpersonal!“.

Auf der Ankunftsebene gilt weiter ein absolutes Halteverbot. Es ist nur ein reiner Durchfahrtsverkehr möglich, hierfür wird eine Zeit von zwei Minuten bemessen. Wer nicht durchfährt und entgegen der Regelung stehen bleibt, muss für bis zu fünf Minuten fünf Euro bezahlen.

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