Brand in Düsseldorfer Hotel: Angeklagter schweigt

Der Prozess wegen achtfachem versuchten Mord im Hotel "Achteck" wird vor dem Landgericht verhandelt. Der Angeklagte gibt nur wenig von sich.

Der 29-jährige Angeklagte vor Gericht.

Der 29-jährige Angeklagte vor Gericht.

Foto: David Young

Düsseldorf. Es war purer Zufall, dass die acht Gäste, die vor zwei Jahren im Garather Hotel „Achteck“ übernachteten, mit dem Leben davonkamen. Bei dem Einsatz der Feuerwehr war es zu dramatischen Szenen gekommen. Ein Mann brach sich beim Sprung aus dem Fenster die Wirbelsäule. Seit gestern muss sich ein 29-Jähriger vor dem Landgericht wegen achtfachem versuchten Mord verantworten. Er soll das Hotel im Auftrag angezündet und dafür 20 000 Euro kassiert haben.

Zusammen mit einem bisher unbekannten Komplizen war er nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nachts in das Hotel eingedrungen. Fünf Liter Benzin sollen die beiden in dem Gebäude ausgeschüttet und dann angezündet haben. „Dabei haben Sie den Tod der Menschen billigend in Kauf genommen“, erklärte Staatsanwältin Britta Zur.

Ein Sachschaden von rund 200 000 Euro war bei dem Brand entstanden. Es dauerte mehr als ein Jahr, bis das Hotel nach der Renovierung wieder eröffnet werden konnte. Dass es sich um Brandstiftung handelte, war sehr schnell klar, zumal die beiden Täter von Überwachungskameras gefilmt worden waren.

Doch lange tappten die Ermittler im Dunkeln. Vermutet wurde, dass die Brandstiftung einen rechtsradikalen Hintergrund haben könne, weil im „Achteck“ zuvor Flüchtlinge untergebracht waren. Erst nachdem der Angeklagte im vergangenen Jahr gegenüber Zeugen mit der Tat geprahlt hatte, kam man dem Kroaten auf die Spur.

(Einsatzkräfte löschen das Feuer im Hotel Achteck. Archivfoto: P. Schüler)

Der 29-Jährige ist vor vier Jahren nach Deutschland gekommen und hat zuletzt auf einer Baustelle gearbeitet. Er nimmt seit Jahren regelmäßig Drogen. Über die Tat und den möglichen Auftraggeber sagte er zunächst nichts. Am nächsten Dienstag kommt der Chef-Ermittler als Zeuge.

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