Bei Fortuna Düsseldorf bleibt es dabei: Schauerte muss gehen

Der Verteidiger wäre „sehr, sehr gerne“ bei der Fortuna geblieben. Die letzten Gespräche waren für ihn nicht erfolgreich.

Bei Fortuna Düsseldorf bleibt es dabei: Schauerte muss gehen
Foto: Wolff

Düsseldorf. Viele Fans von Fortuna Düsseldorf können es nicht fassen. Julian Schauerte erhält keinen neuen Vertrag beim Bundesliga-Aufsteiger. Auch als Backup wird der 30-Jährige nicht mehr gebraucht.

„Ich habe mit dem Trainer gesprochen und dann auch ein weiteres Gespräch mit der Clubspitze geführt. Aber Robert Schäfer hat mir dabei dann endgültig mitgeteilt, dass der Verein nicht mehr mit mir plant“, sagt Schauerte, dem die Enttäuschung am Gesicht abzulesen ist. Er hatte sich noch Hoffnungen gemacht, in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen zu können.

Das war die Aufstiegsfeier von Fortuna Düsseldorf
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Jetzt geht es hingegen mit seinen Noch-Teamkameraden am Ende dieser Woche nach Ibiza zur Meisterschafts-Tour mit der Mannschaft. „Darauf freue mich sehr. In die Planungen bin ich aber nicht involviert. Da habe ich mich zurückgehalten, das machen die Älteren in der Mannschaft, und ich lasse mich überraschen“, sagt er.

Bereits im Rathaus bei der Meisterfeier mit dem Oberbürgermeister und den vielen Fans in den Straßen der Altstadt war Schauerte klar, dass die Chancen für ihn nicht mehr allzu groß waren, eine Einigung mit der Clubspitze zu finden. „Ich bin schon enttäuscht, nachdem ich jetzt auch noch mit der Mannschaft ein geiles Jahr hatte“, sagt Schauerte, dem man mangelnde Leidenschaft und zu wenig Kampfgeist sicherlich nicht vorwerfen kann. „Ich wäre sehr, sehr gerne hiergeblieben.“

Was für ein sympathischer Kerl der 30-Jährige ist, zeigt sich in der nächsten Aussage: „Man muss auch den Verein verstehen, dem eine große Herausforderung bevorsteht“, sagt der rechte Verteidiger. „Dass die Fortuna sich da anders orientiert, ist völlig in Ordnung.“

Die vergangenen Wochen mit den entscheidenden Spielen waren von Schauertes Seite wohl die besten in seiner Zeit bei der Fortuna. Gereicht hat es trotzdem nicht. „Ich habe im Training immer Gas gegeben und auch in den Spielen das gezeigt, wozu ich in der Lage bin“, sagt Schauerte, dem auch die Bestätigung durch die Fans ganz wichtig war. Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten sei ihm immer wieder versichert worden, dass er einen wichtigen Beitrag zum Aufsteig geleistet habe. „Das tut natürlich sehr gut, gerade vor dem Hintergrund, dass ich nun gehe.“ So sei es ein positiveres Bild, was er dann in Düsseldorf hinterlassen würde.

Schauerte schaut aber insgesamt mit einem guten Gefühl zurück. In diesem Umfeld habe er sich in seinen vier Jahren in Düsseldorf sehr wohlgefühlt. „Ich bin stets mit Spaß und Vorfreude zum Training gefahren. Insgesamt war das immer ein angenehmes Arbeiten“, sagt Schauerte. „Selbst in den Jahren, als es nicht so gut lief.“ Er spricht von einem Supergefühl, wenn er in die heimische Arena eingelaufen ist. „Deshalb geht mein spezieller Dank auch an die Fans, die immer hinter uns gestanden haben“, sagt er zu seinem Abschied. In seiner Erinnerung hat ihm besonders die Unterstützung der Fortuna-Anhänger nach der 1:2-Niederlage in Duisburg im Spieljahr 2015/16 gutgetan. „Die Fans haben uns aufgerichtet, so dass wir es geschafft haben, den Abstieg zu vermeiden.“ Es folgte ein 1:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt und das 2:0 in Braunschweig.

Das Düsseldorfer Altbier wird der Antialkoholiker Schauerte zwar nicht vermissen. „Ich habe aber viele Super-Leute hier kennengelernt und auch das Team um das Team hat menschlich super gepasst“, sagt „Schaui“, wie ihn in Düsseldorf alle genannt haben. Seine neue Heimat kann auch im Ausland liegen. „Da bin ich völlig offen. Ich würde gerne mal erstklassig spielen“, sagt er und blickt noch einmal wehmütig auf die Arena. Ob es ein Wiedersehen gibt?

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