Schloßbleiche bleibt bis September zu

Stein im Boden hat die Arbeiten um zwei Monate nach hinten geworfen.

Schloßbleiche bleibt bis September zu
Foto: Stefan Fries

Zentrum. An der Baustelle in der Schloßbleiche wird aller Voraussicht nach nicht vor dem 22. Mai weitergearbeitet. Jedenfalls kann dann erst der Vortrieb, also das Bohren der neuen Kanalgänge, weitergehen.

Grund ist der vermeintliche Bombenfund in der Baugrube. Ende April musste eine Evakuierung der Innenstadt vorbereitet werden, weil davon ausgegangen worden war, dass im Untergrund eine Fliegerbombe liegt. Der Kampfmittelräumdienst konnte schließlich Entwarnung geben.

Gefunden wurde stattdessen ein quarzhaltiger Felsbrocken. Der hatte den unterirdischen Vortrieb jäh beendet. In der Bohrschlacke wurden metallische Rückstände festgestellt, so dass die Vermutung entstand, es könne sich um Kriegsmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg handeln.

Laut Stadtwerken hat der Fels die Vortriebsmaschine beschädigt. Diese musste in der vergangenen Woche geborgen und instandgesetzt werden. Bauleiter Thomas Rohde: „Wir richten die Vortriebsmaschine neu aus, so dass die geplante Vortriebsrichtung wieder fahrbar ist. Der Kurs hatte sich durch das Hindernis in nicht nachzusteuernder Richtung verändert.“

Dann müsse die Bergegrube wieder lagenweise zurückgebaut werden, um Setzungen in den angrenzenden Randbereichen weitestgehend auszuschließen, so Rohde. Erst dann könne der Vortrieb weitergeben. Bis dahin seien weitere Sondierungen der Vortriebs-trasse und deren Einschätzung vorgesehen. „Wir hoffen auf keine größeren Hindernisse mehr zu stoßen, so dass der Vortrieb dann zügig vorangeht“, so der Bauleiter und weiter: „Allerdings hat uns der gesamte Zwischenfall mindestens zwei Monate im Zeitplan zurückgeworfen, das können wir nicht mehr aufholen.“

Die Stadtwerke gehen von einem Ende der Bauarbeiten im September aus. Vorgesehen war es bisher für Juli.

Im Frühjahr 2017 war von der Hotelbaustelle an der Ecke Schloßbleiche / Wall aus Beton in einen Mischwasserkanal gelangt und hat diesen verstopft — zubetoniert. Das hat die Bauarbeiten an der Straße überhaupt erst nötig gemacht.

Der Brocken wurde im Übrigen soweit entfernt, dass die Stadtwerke weiterbohren können. Der Rest bleibt im Boden, wurde aber dokumentiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort