Düsseldorf feiert: Nie mehr zweite Liga

Die Fortuna-Spieler und ihre Fans krönten die Aufstiegssaison mit einer Party am Rathaus. Auch die Toten Hosen standen auf dem Balkon und spielten live.

Düsseldorf feiert: Nie mehr zweite Liga
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Am Ende eines emotionalen Tages gab es für die Fans, die zur Aufstiegs- und Meisterparty von Fortuna Düsseldorf in die Altstadt gekommen waren, noch eine Überraschung: Die Toten Hosen stiegen gegen 18 Uhr auf den angebauten Balkon vor dem Rathaus und spielten live. „You’ll never walk alone“, „Alles aus Liebe“ und natürlich „Tage wie diese“. Gemeinsam mit der Mannschaft, 200 geladenen Gästen im Rathaus und mehreren tausend Fans auf dem Marktplatz feierte die Band den Aufstieg.

Düsseldorf feiert: Nie mehr zweite Liga
Foto: Stadt/Young

Bereits anderthalb Stunden zuvor war die Stimmung ausgelassen. Die frisch gebackenen Erstligisten der Fortuna hatten um 16.30 Uhr das Rathaus betreten, um sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen. Für die Fans, die das Geschehen auf einer Leinwand auf den Platz verfolgen konnten, gab es kein Halten mehr. Es wurde gejubelt und gesungen, getanzt, gelacht und geklatscht.

Mittendrin im Getümmel stand Yan mit seinem Vater Bendix Schneider. Der Elfjährige schwenkte eine kleine Fahne und strahlte übers ganze Gesicht. Yan war aufgeregt. So wie es Papa Bendix bis März war. Erst dann hat er sich langsam getraut, daran zu glauben. Daran, dass die Fortuna in der nächsten Saison wieder in der ersten Bundesliga spielt. Dass es Auswärtsfahrten nach München und Heimspiele gegen Schalke und Gladbach gibt. Und dann betraten um kurz vor 17 Uhr die Spieler den Balkon. Jeder Einzelne wurde ausgiebig von den Fans begrüßt und bejubelt. Etwa so: „Hier ist er, der Mann, der gestern in der 91. Minute das 2:3 schoss. Kaaaaaan. . .“ Alle: „Ayhan“.

Was war das am Sonntag noch ein spannendes Spiel zum Abschluss der Saison in Nürnberg. Babsy war dabei. „Ich habe nur zwei Stunden geschlafen“, erzählte sie fast in erster Reihe vor dem Balkon und ihre Stimme war nicht mehr die beste. Völlig egal, das war es wert, und zum Mitgrölen reichte es allemal. „Hier ist unsere Nummer eins, Michael . . .“, rief Moderator André Scheidt. „Rensing“, antwortete die Masse. Babsy auch, klar. Auch ins Ständchen für den Keeper stimmte sie mit ein, denn Michael Rensing wurde gestern 34 Jahre alt.

Dann wurde es noch emotionaler, ein Gänsehautmoment: Kapitän Oliver Fink riss die Schale in die Luft und aus dem Publikum stieg roter Rauch auf. Aus den Lautsprecherboxen schallte „An Tagen wie diesen“, und teils wildfremde Menschen lagen sich in den Armen und sangen mit. Ein riesiger rot-weißer Chor. „We are the Champions“ dann wieder „Nie mehr zweite Liga“. Das konnte man einfach nicht oft genug singen.

Klaus Frölich stemmte noch einmal seine Fahne hoch. Die, die er auch in den Heimspielen schwenkt, immerhin zehn Kilogramm schwer. Ein Traum ist für ihn wahr geworden, so ganz kann er es immer noch nicht glauben. Aber Klaus Frölich hat schon den nächsten Traum: Zum 125-Jährigen im Europapokal spielen, das wär’s. Ist aber zunächst noch weit weg. Erst mal wurde noch ein Lied angestimmt. Gegen die Mannschaften aus Gladbach, Köln und Gelsenkirchen. Und: Zieht den Bayern die Lederhosen aus. Fortuna ist eben „der geilste Club der Welt“.

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