Landtagswahl 17 Debat-O-Meter: Laschet kann beim TV-Duell punkten

Das Fernsehduell von Hannelore Kraft und Armin Laschet lockte am Dienstagabend offenbar vor allem CDU-Anhänger vor den Schirm — oder zumindest in unser Tool zur Echtzeit-Bewertung. Beim Debat-O-Meter lag der CDU-Mann nach der Erstauszählung klar vorn. Sogar, wenn man die CDU-Anhänger rausrechnet.

 Händeschütteln vor dem Duell. Dann wurde zwischen Armin Laschet (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) lebhaft diskutiert.

Händeschütteln vor dem Duell. Dann wurde zwischen Armin Laschet (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) lebhaft diskutiert.

Foto: Oliver Berg

Düsseldorf. Diese beiden schenkten sich nichts: Im ersten TV-Duell vor der Landtagswahl in NRW lieferten sich Noch-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und Herausforderer Armin Laschet am Dienstagabend eine hitzige Debatte. Egal, ob es um den Berlin-Attentäter Anis Amri ging, um Einbruchszahlen, Bildung oder innere Sicherheit: Den anderen nicht ausreden zu lassen, schien beinahe zu den Spielregeln zu gehören.

Wer besser ankam bei den Zuschauern, wer die überzeugenderen Argumente vorweisen konnte (oder wahlweise das einnehmendere Wesen hatte) — das wollten Uni Freiburg und die Westdeutsche Zeitung beim Debat-O-Meter herausfinden. Während der Sendung konnten Zuschauer die Kandidaten im Sekundentakt bewerten. 1100 hatten sich registriert, rund 760 machten aktiv mit und gaben rund 270.000 Einzelbewertungen ab. Und hoben Laschet aufs Siegertreppchen. Eindeutig.

Die meisten Teilnehmer beim Debat-O-Meter waren männlich (73,9 Prozent) und jung: 51 Prozent gaben an, zwischen 21 und 39 Jahren alt, zu sein. Hinzu kamen überraschende 19,3 Prozent Unter-21-Jährige. Die meisten gaben hohe Bildungsabschlüsse an: Abitur (30,5 Prozent) oder einen Hochschulabschluss (43,8 Prozent).

In einer Vorab-Befragung ermittelten die Freiburger Wissenschaftler die Grundhaltung der Teilnehmer. Fazit: Es saßen deutlich mehr CDU-Anhänger vorm Fernseher als SPD-Fans: 55,7 Prozent gaben an, bei der Landtagswahl die CDU wählen zu wollen. Die SPD fand nur bei 13,4 Prozent Anklang. Immerhin: Mehr als 17 Prozent bezeichneten sich selbst als unentschlossen. So verwundert es nicht, dass Armin Laschet in der Vorab-Befragung haushohe Sympathie-Mehrheiten verbuchen konnte: 67,2 Prozent der Teilnehmer gaben an, den CDU-Mann für glaubwürdiger zu halten, 66,6 Prozent würden ihn direkt zum Ministerpräsidenten wählen, wenn sie denn könnten. Kraft kam im Puncto Glaubwürdigkeit nur auf 19 Prozent Zustimmung. Immerhin 13,8 Prozent fanden vor dem Duell keinen der beiden vertrauenswürdig.

Bei der Frage nach dem Gewinner des TV-Duells sahen laut der Blitzauswertung der Freiburger Wissenschaftler am Ende denn auch 68 Prozent Laschet vorne, 20,5 Prozent Kraft und 11,5 Prozent sahen ein Unentschieden. Der Punkt-Sieg für den CDU-Mann bleibt auch bestehen, wenn man die vielen CDU-Anhänger wie auch die bekennenden SPD-Sympathisanten rausrechnet und nur die Unentschiedenen und Anhänger der übrigen Parteien betrachtet. Von denen sehen 46,3 Prozent Laschet als Gewinner, Kraft liegt bei 33,7 Prozent.

Nach dem Duell gehen die Wissenschaftler nun in die intensivere Analyse der Bewertungen, die während der Debatte abgegeben wurden. Über die Ergebnisse werden wir zeitnah berichten.

Doch bei allen Neigungsvorteilen für die CDU lässt sich zur Erstauswertung immerhin festhalten: „Nur“ 48,7 Prozent der Teilnehmer erwarten einen Sieg von Laschet, immerhin 22,2, Prozent trauen Kraft den Sieg zu. Und auch bei den Sympathiewerten kann Kraft immerhin 27,5 Prozent für sich verbuchen, während „nur“ 56,4 Prozent Laschet als sympathischer bewerteten.

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