Krieger gewinnt Kampf der Möbel-Riesen

Weg für Höffner an der Theodorstraße ist frei. Schaffrath guckt in die Röhre, die Stadt stellt allerdings Bedingungen.

Düsseldorf. An der Theodorstraße in Rath soll ein riesiges Möbelzentrum mit drei Häusern entstehen. Der Krieger-Konzern will zwischen A 52 und der Straße Am Hülserhof einen großen Höffner-Markt sowie ein kleines Haus für Design-Möbel und eins mit Discounter-Konzept errichten. Der Planungssauschuss gab mit der Mehrheit von CDU und SPD grünes Licht für ein Bebauungsplanverfahren.

Der Beschluss kommt einer Absage an Schaffrath gleich, der Mitbewerber hatte ein Grundstück in der Nähe neben dem Dome gekauft und dafür ebenfalls ein Konzept entwickelt. Der Rahmenplan Einzelhandel lässt allerdings keinen Raum für zwei große Möbelhäuser an der Theodorstraße. Offen ist nun, ob dort Bauhaus eine Chance bekommt. Das Unternehmen hatte ebenfalls Interesse am Kauf des Grundstücks, bevor dort Schaffrath den Zuschlag erhielt.

Krieger sieht eine Größenordnung von 58 000 Quadratmetern Verkaufsfläche vor, allein 49 000 Quadratmeter für das Haupthaus. Zum Vergleich: Bei Höffner in Neuss sind es 46 000 Quadratmeter.

Ob es bei dieser Dimension bleiben kann, wird nun im eingeleiteten Verfahren geprüft. „Ich glaube nicht, dass das realistisch ist“, sagte gestern SPD-Fraktionschef Markus Raub. „Entscheidend ist aber, dass an dieser Stelle etwas geschieht.“ Das sieht auch CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt so. „Das ist ein notwendiger Schritt für die Weiterentwicklung der Theodorstraße.“ Er hoffe zudem, das Schaffrath an einem anderen Standort in der Stadt zum Zuge kommt.

Um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein und Rechtssicherheit zu haben, machen SPD und CDU strenge Auflagen. So soll der Investor nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens innerhalb eines Monats einen Bauantrag stellen. Sobald der genehmigt ist, müssen die Häuser innerhalb eines Jahres realisiert sein. Die Stadt kann diese Vorgaben machen, da sie für diesen Einzelhandels-Standort Planungshoheit hat.

Gegen den Beschluss stimmten die Ampel-Partner der SPD. Astrid Wiesendorf (Grüne) bemängelte etwa, dass jetzt noch nicht absehbar sei, inwieweit das riesige Sortiment Kaufkraft aus dem Zentrum absaugt. Zudem sei unklar, ob Krieger tatsächlich auch kleiner bauen würde.

Christoph Schork (FDP) konnte nicht nachvollziehen, „warum hier eine Entscheidung gegen ein mittelständisches Unternehmen mit regionalen Wurzeln“ gefallen sei.

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